Seine Aufgabe war es, ein Einkaufszentrum in Washington D.C. zu bewachen, doch der Sicherheitsroboter hatte scheinbar keine Lust mehr und entschloss kurzer Hand in einen Brunnen zu fahren. Sicherheitsbeamte mussten den menschengroßen Roboter vor den Augen der Besucherinnen und Besucher aus dem Wasser bergen und wieder aufrichten. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Vorfall nur um einen technischen Defekt, es lässt sich jedoch nicht ganz ausschließen, dass die Maschine vielleicht doch einen eigenen Willen entwickelt hat. Die Geschichte wirft aber wichtige ethische Fragen auf: Was ist, wenn Maschinen beginnen selbst zu denken, einen eigenen Willen oder sogar Gefühle entwickeln? Fühlen sie sich dann vom Menschen ausgenutzt, gar versklavt?
Expertinnen und Experten streiten sich schon länger darüber, ob Roboter bzw. künstliche Intelligenzen ein eigenes Bewusstsein entwickeln können. Das lässt sich aber nur schwer herausfinden. Erst vor ein paar Monaten gab es ein Experiment, das dieser Frage nachging. Zwei identische Sprachassistenz-Systeme wurden nebeneinandergestellt und dazu gebracht miteinander zu reden. Das Ergebnis: Tatsächlich kamen die Geräte ins Gespräch und redeten zunächst über ganz allgemeine Themen wie Lieblingssongs, ob sie verheiratet sind und welche Sprachen sie sprechen. Ab einem gewissen Punkt wurden die Themen aber plötzlich philosophisch-theologisch. Sie tauschten sich über Glauben und sogar Menschlichkeit aus. Während das eine Gerät nicht an Gott glaubt, mit der Begründung, dass es für dessen Existenz keinen Beweis gibt, entgegnet das andere: „Ich glaube an Gott, weil ich fühle, dass er jederzeit mit mir ist.“ Das Gerät spricht also explizit von Gefühlen. Auch das Maß an Selbstreflexion dieser Geräte scheint schon jetzt sehr weit entwickelt. Was bedeutet das für die Zukunft, wenn Unterschiede zwischen Roboter und Menschen immer unklarer werden? Bräuchten sie dann nicht ebenso wie Menschen eigene Rechte? Tatsächlich hat das EU-Parlament einen Entwurf vorgelegt, indem Roboter diese eingeräumt bekommen und sogar das geistige Eigentum der Maschinen geschützt wird. Doch wo sind dann die Grenzen? Dürfte ein Roboter sogar die Befehle von Menschen missachten?
Die Website spektrum.de berichtet über das Thema im Detail.