Kriminalprävention

Wie Informationen schützen können

Kriminalstatistiken bestätigen es. Ältere Menschen werden seltener Opfer von Straftaten als jüngere Erwachsene. Sie haben mehr Lebenserfahrung, sind meist vorsichtiger und gehen weniger Risiken ein. In einigen Situationen sind jedoch besonders ältere Menschen die Zielgruppe für Betrüger*innen. In diesem Beitrag wird gezeigt, wie die polizeiliche und kommunale Kriminalitätsprävention dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl älterer Menschen zu stärken und zu unterstützen.

Kriminalprävention, was sie leistet und wie sie funktioniert?

Bei der Kriminalprävention im Bund und in den Ländern arbeiten die Polizei und die kommunale Gemeinschaft zusammen, um das Kriminalitätsaufkommen zu minimieren und das Sicherheitsgefühl der Bürger*innen zu steigern.

Polizeiliche Kriminalprävention: Mit Sicherheit gut beraten

Alt, gutgläubig, leicht zu verunsichern und schlecht informiert – so das Bild eines älteren Menschen in den Augen von Betrüger*innen. Viele Betrugsmaschen finden sowohl am Telefon, an der Haustüre oder im Internet statt.

Aufklärung und Information leisten daher einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Straftaten. Dies gilt für aktuelle Betrugsmaschen wie der „Falsche Polizeibeamte“, der über die 110 Anrufe tätigt und sich mit erfundenen Geschichten das Vertrauen von vor allem älterer Menschen erschleicht, um an Bargeld, Schmuck oder Wertgegenstände zu kommen. Aber auch für altbekannte Betrügereien wie den Enkeltrick, der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie als Betrugsmasche neu auftaucht.

Wer sich über aktuelle Betrugsmaschen zur Kriminalitätsentwicklung und zu Sicherheitsfragen auf dem Laufenden halten will, der ist bei der Polizei Beratung genau an der richtigen Stelle. Dort finden sich neben Informationen zu Straftaten auch Tipps und Verhaltensweisen, die vor Kriminalität schützen können. Darüber hinaus lassen sich Kontakte zu Hilfsangeboten und Beratungsstellen in örtlicher Nähe einfach recherchieren.

In jedem Bundesland bietet die Polizei zudem Informationen zu Projekten und Aufklärungskampagnen. Kontakte zu den Beratungsstellen zum Thema Prävention in den Polizeipräsidien und zum Landeskriminalamt (LKA), wie am Beispiel für Rheinland-Pfalz sind mit Kontaktdaten nach Regionen aufgelistet.

Betrug, Diebstahl, Sachbeschädigungen können auch über die Onlinewache zur Anzeige gebracht werden. Zudem ist es möglich, Hinweise, Lob oder Beschwerden mitzuteilen. Das Melden einer Straftat über die Onlinewache ist einfach.

Informationsmaterialien zur Kriminalprävention für ältere Menschen:

Die Broschüren können kostenfrei bestellt werden oder bei der nächstgelegenen (Kriminal-) Polizeilichen Beratungsstelle oder Polizeidienststelle abgeholt werden und einige stehen zum Download bereit.

Kommunale Kriminalprävention: Mit Sicherheit gut leben

Gerade wenn es um die Kriminalprävention geht, dann kann diese Aufgabe nicht allein von der Polizei geleistet werden. Deshalb gibt es in den Ländern und Kommunen Präventionsräte, die Hilfe vor Ort bieten können, Maßnahmen umsetzen, Projekte und Veranstaltungen durchführen.

In vielen Bundesländern haben sich wie in Rheinland-Pfalz kommunale Präventionsgremien gebildet. Die sogenannten KrimiRäte gehen vor Ort Problemen wie Lärm, Vermüllung und Vandalismus sowie Gewalt in Wohnvierteln oder Verkehrsproblemen auf den Grund und erarbeiten Lösungen.

Neben der Polizei, der kommunalen Verwaltung, Vertreter*innen von Schulen und weiteren Akteur*innen sind alle Bürger*innen eingeladen, sich im KrimiRat ihrer Kommune zu engagieren. Wer in seinem direkten Lebensumfeld Veränderungen bewirken will, hat die Möglichkeit, sich mit seinen Vorschlägen und Ideen einzubringen. Dazu braucht es noch nicht mal ein dauerhaftes oder langfristiges Engagement.

In Rheinland-Pfalz wird die kommunale Prävention durch die Leitstelle Kriminalprävention unterstützt. Neben dem Schwerpunkt der Seniorensicherheit befasst sich die kriminalpräventive Arbeit mit Zivilcourage, Demokratieverständnis genauso wie mit Medienkompetenz. Die Leitstelle steuert, berät, qualifiziert und stellt Fördermittel für regional durchgeführte Projekte, Veranstaltungen und Maßnahmen zur Kriminalprävention bereit.

Als Ansprechpartner*innen in den Kommunen werden im ganzen Land ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater*innen ausgebildet. Sie beraten und machen Hilfsangebote für ältere Menschen und tragen mit ihrem Engagement dazu bei, das Sicherheitsgefühl Älterer im öffentlichen, privaten und digitalen Raum zu stärken und zu unterstützen.

So lässt es sich auch bis ins hohe Alter sicher leben.

Quellen und weiterführende Links:

Silver Tipps: Onlinewache https://www.silver-tipps.de/die-onlinewache/

Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes: https://www.polizei-beratung.de/

Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: https://www.bmi.bund.de/DE/themen/sicherheit/kriminalitaetsbekaempfung-und-gefahrenabwehr/kriminalpraevention/kriminalpraevention-node.html

Leitstelle Kriminalprävention: https://kriminalpraevention.rlp.de

Informationsportal der Polizei Rheinland-Pfalz zum Thema sicher im Internet: www.cybersicherheit.rlp.de

 

 

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 8. November 2021