Sie weisen auf angeblich günstige Pharmaprodukte hin, versprechen Millionengewinne und fordern dazu auf, seine Onlinebankingdaten zu überprüfen: Spammails. Die unerwünschte elektronische Post nervt nicht nur, sie kann auch gefährlich werden. Spätestens dann, wenn man sie nicht als Spam erkennt, und in die Falle stolpert.
Beim Blick ins E-Mail-Postfach weicht die Verwunderung über die Flut von E-Mails schnell der Erkenntnis, dass ein Teil der E-Mails sogenannter Spam ist. Bei dieser Art von elektronischer Post handelt es sich um E-Mails, die zunächst einmal schlicht unerwünscht sind. In der Welt des elektronischen Postverkehrs spielen Spammails eine große Rolle: Fast neun von zehn weltweit versandten E-Mails sind elektronischer Müll. Die unerwünschte E-Mail-Flut ist nicht nur für die Betreiberinnen und Betreiber von elektronischen Postfächern sehr verwaltungsintensiv und daher sehr teuer, Spammails können auch bei der Nutzerin und dem Nutzern eines elektronischen Postfachs Schaden in vielerlei Hinsicht anrichten. Neben der Gefahr sich digitale Schädlinge wie Viren, Würmer und Trojaner einzufangen, wird in Spammails immer wieder versucht die Empfängerin und den Empfänger hinters Licht zu führen und über den Tisch zu ziehen. Eine wichtige Rolle spielen hierbei sogenannte Phishing-Attacken. Hierbei handelt es sich um Betrugsversuche per E-Mail. Wie solche E-Mails aussehen können, zeigt die Fotostrecke.
Die Idee der Versender hinter den in der Fotostrecke gezeigten Spam-Beispielen ist, die Nutzerin oder den Nutzer zu verunsichern und diese über das Vortäuschen von Dringlichkeit, zu unüberlegtem Handeln zu bewegen. Das Ziel: das Abgreifen von Daten aller Art. Egal ob Kontoverbindung oder komplette Adresssätze. Wichtig ist, sich durch die Aufmachung und die eiligen Botschaften, die häufig in Spam-Mails vorgetäuscht werden, nicht verunsichern zu lassen und überstürzt zu handeln.
Banken, Bezahldienste, Versandhäuser oder Paketzusteller würden niemals per Mail ihre Kunden dazu auffordern, sensible Daten preiszugeben. Wer sich unsicher ist, ob eine E-Mail echt ist oder nicht, sollte sich unbedingt an den Kundenservice der entsprechenden Institution wenden. Diese haben meistens bereits viel Erfahrung im Umgang mit Spammails. Wichtig hierbei ist, die Kontaktdaten des Kundenservice von der korrekten Internetseite des Anbieters zu beziehen und nicht auf die ursprüngliche Spammail zu antworten. Viele Anbieter haben auch eigene Bereiche in ihrer Webseite, die aufklären, woran man E-Mails von ihnen erkennt wie zum Beispiel Amazon oder PayPal.
Checkliste zum Entlarven von Spammails
Englische Sprache: Viele Spammails werden in englischer Sprache versendet, um möglichst viele Opfer zu erreichen. Englische Nachrichtentexte von Unternehmen oder angeblichen Verwandten können daher ein Indiz für Spam sein.
Schlechte Übersetzungen: Häufig sind Spammails daran zu erkennen, dass sie schlecht aus dem Englischen oder einer anderen Sprache übersetzt wurden.
Rechtschreibung und Grammatik: Häufig sind in Spammails viele Grammatik- und Rechtschreibfehler enthalten.
Vorgetäuschte Eile: Spammails möchten die Nutzerin oder den Nutzer zu überstürztem und entsprechend unüberlegtem Handeln bewegen.
Unpersönliche Ansprache: Spammails sind Massenware. Deshalb werden Spam-Nachrichten in den meisten Fällen nicht personalisiert. So wird man zum Beispiel mit „Sehr geehrter Nutzer/Nutzerin“ und nicht mit dem Vor- und Nachnamen angesprochen.
Strafandrohungen: Spammails versuchen häufig, die Nutzerin oder den Nutzer über Nachrichten von angeblichen Kontosperrungen oder Strafzahlungen in Angst zu versetzen und zu übereiltem Verhalten zu verleiten.
Unglaubliche Gewinnbenachrichtigungen oder extrem günstige Produkte: Spammails möchten häufig die Leserin oder den Leser dazu verleiten, auf Köderangebote zu reagieren und sich von einem extrem günstigen Angebot blenden zu lassen.
Anhänge: Viele Spammails möchten ihre Opfer dazu verleiten, Anhänge zu öffnen. In diesen verbirgt sich häufig jedoch ein Virus, ein Trojaner oder ein anderer elektronischer Schädling. Die Dateiendung ist hierbei häufig gefälscht. So kann sich auch hinter einer offenbar harmlosen Bilddatei ein Virus verstecken.
Fazit: Generell gilt, dass Nachrichten, wie sie in der Checkliste beschrieben werden, immer kritisch zu hinterfragen sind. Oftmals hilft bereits die Suche in einer Suchmaschine nach dem Absender einer E-Mail, um eine Spam-Nachricht als eine solche zu identifizieren. Da Spam-Nachrichten Massenware sind, haben häufig andere Nutzerinnen und Nutzer schon Erfahrungen gemacht, die sie im Internet weitergeben.