Mobilfunktarife

Wann es sich lohnt, den Mobilfunk-Anbieter zu wechseln?

Treue Kunden sind den großen Mobilfunk-Anbietern die Liebsten. Das gilt vor allem, wenn die Nutzer*innen in viel zu teuren Verträgen stecken. Wer fürchtet, Familie und Freundeskreis müssten sich bei einem Wechsel eine neue Rufnummer einstellen, kann beruhigt werden: Die Mitnahme der bisherigen Nummer ist ganz einfach.

 

Wozu nutzen Sie ihr Smartphone am häufigsten?
Wichtig für die Frage, ob der Handyvertrag noch der richtige ist, ist die Ermittlung des Bedarfes. Wie das Smartphone genutzt wird, ist wesentlich für den Datenverbrauch. Auch wenn es sich offiziell bei dem ständigen Begleiter um ein Telefon handelt, liegen die Unterschiede letztlich in der Reichweite fürs Surfen im Internet. Viele jungen Leute haben kaum noch Lust zu telefonieren, und auch die Älteren neigen eher zum Versand von Nachrichten. Deshalb ist es entscheidend, ob hauptsächlich Mails abgefragt und soziale Netze genutzt werden oder daten-intensive Videos angeschaut werden.

Datenverbrauch
Entscheidend ist für den Preisvergleich ist die benötigte Datenmenge. Vielen Durchschnitts-Nutzer*innen reicht ein monatliches Volumen von 5 GB, mit den auch nicht viel teureren 10 GB kommt fast jeder aus.

Der Datenvolumen-Verbrauch wird in Byte (Kilo-, Mega-, Gigabyte) angegeben. Den tatsächlichen Verbrauch des Datenvolumens  kann am Smartphone in den Einstellungen unter dem Menüpunkt zu „Mobile Daten“ eingesehen werden.

Wird nur für kurze Zeit im Jahr – zum Beispiel im Urlaub in einem europäischen Roaming-Land – mehr Datenvolumen benötigt, muss nicht gleich fürs ganze Jahr ein teurerer Tarif vereinbart werden. Dann lassen sich kurzfristig auch Datenpakete zubuchen. Wichtig sind beim Preisvergleich nicht zuletzt auch Nebenkosten – zum Beispiel für die Einrichtung des Vertrages oder für den Versand der Sim-Karte.

Mobilfunknetz
Die meisten Handynutzer verfügen zuhause und gegebenenfalls bei der Arbeit über WLAN. Deshalb ist die mobile Datennutzung außerhalb entscheidend. Dafür ist es wichtig, eine gute Netzqualität zur Verfügung zu haben. Wer schon jetzt – zum Beispiel im ländlichen Raum – Probleme mit stabilen Verbindungen hat, sollte in der Nachbarschaft oder bei der Verbraucherzentrale nachfragen, welche Netze in der Region am zuverlässigsten sind.

Die Verbraucherzentrale liefert einen Überblick zu den Mobilfunknetzstandards und bietet Tipps für einen guten Empfang.

Erst wenn der Datenbedarf und die Netzfrage geklärt sind, lohnt sich der Preisvergleich im Internet. Vergleichsportale sind zum einen die großen, die auch beim Wechsel von zum Beispiel Strom- und Gasanbietern genutzt werden können, zum anderen gibt es auch einige Spezialisten. Der Vergleich ist kostenlos, die Anbieter der Portale finanzieren sich aus Provisionen und auch vom Weiterverkauf persönlicher Daten. Unabhängig sind die Vergleichsergebnisse eher nicht, deshalb lohnt sich unbedingt die Suche bei mehreren Portalen und den vorgeschlagenen Anbietern direkt.

Was es bei der Nutzung von Vergleichsportalen zu beachten gilt und wie Sie Preise im Internet richtig vergleichen, das erfahren Sie bei der Verbraucherzentrale.

Anbieterwechsel
Tarife inklusive angeblich vergünstigten neuen Mobilfunk-Geräten lohnen fast nie. Meist ist es günstiger, nur einen Vertrag für die Sim-Karte abzuschließen und das Gerät separat zu kaufen – am Besten auch mit einem gesonderten Preisvergleich. Einer der großen Netzbetreiber wirbt momentan sogar damit, man solle nicht in teuren Verträgen bleiben, wenn das Handy längst abbezahlt sei.
Was stimmt: Es zählt die durchschnittliche monatliche Belastung innerhalb der normalerweise zwei ersten Jahre. Es gibt zwar auch Verträge mit monatlicher Kündigungsfrist, die aber bedeuten letztlich Stress und kosten auch noch mehr.

Was das Telefonieren angeht, empfiehlt sich eine All-net-flat für alle Festnetz- und Mobilfunknetze . Die kostet meist kaum mehr als Tarife mit Einschränkungen.

Kündigen lassen sich die Standardverträge nach zwei Jahren und danach dann monatlich. Vor einem Wechsel lohnt es sich, beim bisherigen Mobilfunk-Betreiber nach besseren Konditionen oder einem Rabatt fürs Bleiben zu fragen. Fast immer rücken die Hotlines für die Kunden Vorteile raus – die Mitarbeiter der Anbieter bekommen oft Provisionen, wenn sie die Kunden halten.

Den Kündigungstermin ermitteln
Auf der Telefonrechnung finden sich Informationen zum Datum des Vertragsbeginns, Ende der Mindestvertragslaufzeit als auch die Kündigungsfrist. Der Anbieter ist verpflichtet den letztmöglichen Eingangstag der Kündigung zur Verfügung zu stellen. Hilfreiche Informationen zum Anbieterwechsel stellt die Bundesnetzagentur und die Verbraucherzentrale  zur Verfügung.

Vorteile bieten bei einigen Mobilfunk-Anbietern auch sogenannte  Familienverträge. Wer mehrere Handys beim gleichen Unternehmen anmeldet, erhält dabei Rabatt. Und auch ein Mehrfach-Bonus ist möglich: 10 Euro monatlicher Abschlag zum Beispiel pro Vertrag, wenn die Sim-Karte dort beantragt wird, wo der Kunde schon Internet und Festnetz-Telefon unter Vertrag hat.

Billiger als bei den großen Netzbetreibern Telekom, Vodafone, Telefonica und dem aufstrebenden 1&1 sind Tochterfirmen der Großen sowie Sim-Karten von Einzelhandels-Unternehmen. Da gibt es günstige Grundtarife oder die Möglichkeit, nur ein Basispaket zu kaufen und dann  Datenpakete dazu zu buchen.

Mindeststandard, was die Netzqualität angeht, sollte 4G sein, dieser Standard reicht für viele Anwendungen und ist selbst außerhalb der Metropolregionen weit verbreitet. Noch besser ist der neue Standard 5G, der aber noch nicht so gut ausgebaut ist. 5G ist sogar bei Billigtarifen der Discounter erhältlich, hinter denen eh immer einer der großen Netzbetreiber steckt. Bei diesen Billigtarifen gibt es in jüngster Zeit oft Werbeaktionen, bei denen das Datenvolumen für mehrere Monate ohne Aufpreis verdoppelt wird. Solche Sonderangebote oder Rabatte kann man mitnehmen, die einmal getroffene Grundentscheidung für den passenden Anbieter sollten sie aber nicht umwerfen.

Wer seine Rufnummer behalten möchte, beauftragt am Besten den neuen Anbieter auch mit der Mitnahme der Rufnummer – im Fachdeutsch erteilt er einen Portierungsauftrag. Dieser Service ist seit einigen Jahren kostenlos.

Quelle und weiterführende Links:

Mobilfunknetzstandards: https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/mobilfunkvertraege-welches-netz-passt-zu-mir-10385

Nutzung von Vergleichsportalen: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/onlinehandel/vergleichsportale-so-vergleichen-sie-preise-im-internet-richtig-39545

Anbieterwechsel: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/anbieter-wechseln-so-ermitteln-sie-ihren-kuendigungstermin-13709

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/InternetTelefon/Wechsel/start.html

Kund*innenrechte: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/wichtige-kundenrechte-fuer-telefon-handy-und-internetvertraege-65879

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 21. August 2024