Demokratie im Netz

So funktioniert politische Beteiligung digital von Zuhause

2021 ist ein Superwahljahr – denn neben verschiedenen Landtags- und Kommunalwahlen steht im September die Bundestagswahl bevor. Dabei läuft in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie vieles digitaler als in den Jahren zuvor. Für Bürger*innen gibt es mittlerweile viele verschiedene Online-Angebote, um sich politisch zu informieren, nachzufragen und zu gestalten. Wir geben einen kleinen Überblick.

In einer Demokratie hat jede und jeder Einzelne die Möglichkeit, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Politik findet im Gespräch mit Familie, Freunden oder Nachbarn, in Diskussionen mit Politiker*innen oder in der Kommunalpolitik vor Ort statt und zunehmend auch im digitalen Raum.

Dabei ist die digitale Beteiligung, auch E-Partizipation genannt, vor allem als Ergänzung zu bestehenden analogen Angeboten zu sehen. Denn klar ist natürlich, dass sie das persönliche Gespräch oder das Engagement vor Ort nicht ersetzen will oder kann. Wie sich zuletzt in der Corona-Pandemie gezeigt hat, kann sie aber neue Zugänge zu Informationen schaffen, Mitsprache eröffnen und so zur Meinungsbildung beitragen.

Hier stellen wir Ihnen einige ausgewählte Angebote vor:

Wahl-O-Mat

Eines der bekanntesten digitalen Anwendungen stellt sicherlich der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung dar, den es bereits seit 2002 gibt. Er ist eine Art Wahlhilfe-Tool: Mittels Fragen und Antworten lässt sich spielerisch herausfinden, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. Insgesamt wurde er im Vorfeld von Wahlen bereits über 85 Millionen Mal genutzt. Auch vor der Bundestagswahl wird er wieder zur Verfügung stehen.

Abgeordnetenwatch

Abgeordnete oder Kandidierende mit Fragen zu verschiedensten Themen löchern? Das ist auf der Plattform abgeordnetenwatch.de ganz einfach digital möglich. Alle Fragen und Antworten sind dort öffentlich einsehbar. Laut des Vereins Parlamentwatch e.V., der die Seite betreibt, schaffe dies Transparenz und auch eine Verbindlichkeit in den Antworten.

Plurapolit

Auf plurapolit.de darf kommentiert werden, was die Parteien zu verschiedenen politischen Fragestellungen denken. Die Nutzer*innen der Plattform können beispielsweise über politische Positionen zu „Vorteile für Geimpfte“, „Gendern in amtlichen Dokumenten“ oder zum bedingungslosen Grundeinkommen in einen anregenden Austausch kommen.

Diskutier Mit Mir

Sich mal mit jemandem außerhalb der eigenen Filterblase über politische Themen austauschen? Die App „Diskutier Mit Mir“ macht es möglich. So sucht sie entsprechend der eigenen Einstellungen ein Gegenüber, das politisch möglichst weit entfernt ist. In 1:1-Chats zu tagesaktuellen Thesen können politische Themen dann anonym diskutiert werden. Der Dialog mit Andersdenkenden bietet auf diese Weise nicht nur die Möglichkeit, eigene Standpunkte zu erklären, sondern auch fremde Meinungen kennenzulernen und eigene Positionen möglicherweise zu hinterfragen.

Fragen rund um die Bundestagswahl?

Mehr Informationen rund um die Bundestagswahl sowie interessante Veranstaltungen und Publikationen finden Sie auch auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz unter www.politische-bildung.rlp.de.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 25. August 2021