Das Internet war früher ein „Lesen-Web“ – wenige Fachleute haben für viele Zuschauer geschrieben. Wer das Internet genutzt hat, konnte also vor allem Texte lesen. Seit der Entwicklung hin zum sogenannten Web 2.0 haben sich die Nutzung und das Angebot im Netz aber stark geändert: Heute kann jeder für jeden produzieren und Texte, Bilder, Musik und Videos veröffentlichen. Das Mitmach-Web bietet viele Chancen, für jeden ist etwas dabei. Univ.-Prof. Dr. Stefan Aufenanger widmet sich in diesem Artikel den Kommunikationsmöglichkeiten mithilfe sozialer Netzwerke und Instant Messaging.
Wenn das letzte Gespräch mit den Enkeln, Kindern, Geschwistern, Verwandten oder Freunden lange zurückliegt, ist der Kontakt gerade über ein soziales Netzwerk schnell wiederhergestellt. Soziale Netzwerke stehen auf digitalen Medien wie dem Smartphone, Tablet oder Notebook zur Verfügung und ermöglichen die schnelle Kontaktaufnahme zu dem genannten Personenkreis. Die meisten jungen Leute und Erwachsene sind heute in mindestens einem sozialen Netzwerk aktiv. Hier treffen sie nicht nur ihre Freunde, mit denen sie beispielsweise auch mal ins Kino gehen, sondern auch jene, mit denen sie ausschließlich über das Internet kommunizieren.
Facebook ist den meisten Menschen ein Begriff, eines der größten sozialen Netzwerke der Welt mit fast eineinhalb Milliarden Mitgliedern weltweit – davon 28 Millionen allein in Deutschland. Zwar nutzen junge Menschen unter 20 Jahren Facebook nicht mehr so oft, aber viele verbinden sich so mit Verwandten und Freunden und tauschen Meinungen aus, informieren darüber, wie es ihnen gerade geht, wo sie gerade sind oder diskutieren für sie wichtige Themen. Auch ältere Menschen vernetzen sich in den letzten Jahren vermehrt über Facebook, um sich etwa mit alten Schulfreunden auszutauschen oder – wie eingangs aufgezeigt – um mit ihren Kindern oder Enkeln in Kontakt zu bleiben und das Neueste zu erfahren. In sozialen Netzwerken finden sich Gruppen, die entweder ein gemeinsames Hobby pflegen, ausgewählte Themen diskutieren oder Rezepte austauschen. In einer ersten Phase kann man einfach erstmal verfolgen, was da alles passiert. Aber dann kann man sich ruhig auch mehr trauen und einfach mitmachen, insbesondere wenn einem das Thema gefällt oder man sich schon länger dafür interessiert. So bekommt man viele neue Erfahrungen geboten. Außerdem kann man seine eigenen Erfahrungen mit anderen teilen.
Das Internet bietet neben dem bekannten Facebook aber auch noch viele andere Möglichkeiten, diesen ‚virtuellen’ Austausch bzw. digitale Kommunikation zu betreiben. Dazu gehört etwa WhatsApp, eine Anwendung auf dem Smartphone, mit der man sich gegenseitig ganz schnell Texte, Audiodateien, Bilder und Videos schicken kann. Der Vorteil von WhatsApp wird darin gesehen, dass kein herkömmlicher Internetanschluss in der Wohnung benötigt wird, sondern dass mit WhatsApp per Smartphone auch von unterwegs oder im Urlaub blitzschnell Nachrichten verschickt werden können. Wer sich einander zudem noch sehen oder die Entwicklung seines gerade geborenen Enkels gerne live mitverfolgen will, greift am besten auf eine Art Videotelefon zurück wie etwa Skype oder FaceTime, die auf dem eigenen Computer – egal ob auf dem Schreibtisch oder mobil – installiert werden. Mit dem Programm Google Hangouts ist Videotelefonie auch über einen Webbrowser möglich.
Die digitalen Medien und das Internet bieten Nutzerinnen und Nutzern also vielfältige Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren und sich auszutauschen. Sie stellen eine wichtige und interessante Ergänzung zum sozialen Treffen im Alltag dar und bieten die Chance, im Internet in sozialen Netzwerken mitzumachen oder einfach nur durch Gründen einer WhatsApp-Gruppe mit der eigenen Familie immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und zu erfahren, was bei den Kindern und Enkeln gerade passiert. Natürlich sind die Freunde und Angehörigen auch daran interessiert, was man selbst gerade macht, was einen bewegt oder wo man gerade ist. Bilder von Landschaften, Bauwerken oder Museumsbesuchen, die man auf seinen Ausflügen und Reisen besucht, sind ebenso beliebt wie reine Textnachrichten. Also nur keine Scheu auf den ersten Blick Belangloses zu schicken, denn auch dies bedeutet, dass der Absender Spaß am Mitmachen und Mitteilen hat. Und das ist doch das Wichtigste im Umgang mit den digitalen Medien.