Um Raser nachhaltig zu bremsen, soll in Zukunft ein sogenannter „Streckenradar“ zum Einsatz kommen. Durch diese neue Technik wird verhindert, dass kurz nach einem Blitzer das Rasen fortgesetzt wird. In einigen europäischen Ländern ist eine ähnliche Technik schon seit einigen Jahren im Einsatz. Bevor das Gerät aber flächendeckend auf deutschen Straßen eingeführt wird, gilt es noch einige Hürden zu überwinden. Insbesondere Datenschutzfragen stellen die Entwickler vor Herausforderungen.
Anders als bei herkömmlichen Blitzern gibt es beim Streckenradar einen Ein- und Austrittsbereich. Wie in einer Art Tunnel fährt man in einen abgemessenen Streckenabschnitt rein. Anhand von Momentaufnahmen beim Ein- und Austritt wird die Zeit auf der zurückgelegten Strecke gemessen. Ist diese zu kurz, hat sich das Fahrzeug zwischen den zwei Messpunkten zu schnell bewegt. Diese Art der Geschwindigkeitskontrolle soll hauptsächlich auf unfallträchtigen Straßen zum Einsatz kommen.
Ursprünglich sollte der Streckenradar bereits im Herbst 2015 in Niedersachsen getestet werden. Doch vor allem die unklare Datenschutzlage verzögert den Start auf unbestimmte Zeit. In Deutschland genügt es anders als in Österreich oder den Niederlanden nicht, lediglich das Kennzeichen abzulichten. Neben dem Kraftfahrzeug müssen auch Fahrerin oder Fahrer erkennbar sein. Fraglich bleibt, was mit den Momentaufnahmen der Personen geschieht, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, denn bei diesen ist die Speicherung personenbezogener Daten nicht zulässig. Deswegen planen die Entwickler, die Daten angemessen zu verschlüsseln. Die Polizei dürfte dann nur auf die Daten zugreifen, wenn ein Tempoverstoß vorliegt.
Weitere Informationen zum Streckenradar gibt es auf der Website von heise.de.