Informationen zu eBooks

Tipps zu mobilen Lesegeräten

Immer mehr Menschen lesen Bücher auf mobilen Lesegeräten. Der Verkauf von digitalen Büchern in Deutschland, den so genannten eBooks, steigt beständig. Fast bei jedem neu veröffentlichten Buch kann die Kundin oder der Kunde anstatt der Printausgabe auch das digitale Pendant erwerben. Dennoch scheuen noch viele „Leseratten“ vor diesem Medium, auch aus Angst vor der Technik zurück. Da eBooks gerade auch auf Reisen eine attraktive Option zu Printbüchern sein können, erklärt Martina Totz aus dem Referat Telekommunikation und Medien der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz einige rechtliche und technische Besonderheiten.

Technische Besonderheiten und Unterschiede

Für viele Kundinnen und Kunden sind eBooks ein neues Produktformat. Zentrale Unterschiede zwischen digitalen und gedruckten Büchern sind ihnen fremd. Mit den technischen Details und Besonderheiten können die wenigsten auf Anhieb etwas anfangen.
Vielen Kunden ist nicht bewusst, dass sie beim Kauf nur das Nutzungsrecht für den persönlichen Gebrauch erwerben und nicht das Eigentum an dem eBook. Auch das eBooks kopiergeschützt sind und es verschiedene Dateiformate gibt, ist vielen unbekannt. Damit die Käuferin oder der Käufer weiß, ob sie oder er das eBook auf seinem Lesegerät überhaupt lesen kann, sind vor dem Kauf noch zusätzliche Angaben zu der erforderlichen Software, zur Dateigröße, verwendbaren Lesegeräten sowie bestehenden Widerrufsmöglichkeiten notwendig. Deshalb sind Verbraucherinnen und Verbraucher auf detaillierte Hinweise und Erläuterungen ihrer Online-Buchhändler angewiesen.

  • Dateiformat
    eBooks kauft man in Form einer Datei. Es gibt sie in unterschiedlichen Dateiformaten. Das gängigste ist „ePub“. Die Firmen Amazon und Apple benutzen eigene Formate, wodurch Kundinnen und Kunden auch verstärkt an deren Leseendgeräte gebunden werden. Das Leseendgerät muss das entsprechende Dateiformat lesen können. Hierauf sollte man beim Kauf auch achten.
  • Nutzungsrecht
    Der größte Unterschied zwischen Büchern und ihrer digitalen Ausgabe besteht in den Besitzverhältnissen: Nach dem Kauf eines gedruckten Buches hat die Kundin oder der Kunde etwas Körperliches in der Hand und kann mit dem Buch als Gegenstand nach Belieben verfahren. Man kann es verkaufen oder auch verleihen. Bei einem eBook erwirbt man nur die Erlaubnis, es zu nutzen. Häufig bedeutet das, dass die Kundin oder der Kunde das eBook nur lesen darf.
  • Kopierschutz
    Digitale Bücher sind wie gedruckte Bücher urheberrechtlich geschützt. Auch am gedruckten Buch erwirbt man nicht das Eigentum am Inhalt des Buches, sondern nur am Buch als Gegenstand. Die Besonderheit bei eBooks ist, dass sie zum Schutz der Urheberrechte mit einem technischen Kopierschutz – dem so genannten Digital Rights Management (digitales Rechte-Management bzw. DRM) – versehen sind. Es gibt verschiedene Kopierschutzmechanismen. Je nach eingesetztem Kopierschutz werden die Nutzungsmöglichkeiten und Nutzungsrechte in unterschiedlichem Maße eingeschränkt.
    Bei einem „harten“ Kopierschutz wird das eBook verschlüsselt. In der Praxis „darf“ häufig nur die Kundin oder der Kunde das eBook lesen. Die Firmen Amazon und Apple verwenden einen eigenen „harten“ Kopierschutz. Andere Verlage benutzen einen anderen „harten“ Kopierschutz für eBooks im ePub-Dateiformat. In der Regel wird das „Adobe Digital Rights Management (ADEPT)“ von der Firma Adobe Systems GmbH verwendet.
    Moderater ist der Einsatz eines „weichen“/„soften“ Kopierschutzes. Die Nutzungsrechte an einem eBook sind dann möglicherweise etwas weniger beschränkt. Ein üblicher „weicher“ Kopierschutz ist ein so genanntes digitales Wasserzeichen. Bei dieser Variante werden Kundeninformationen wie der Name, Kundennummer etc. unsichtbar im eBook eingebettet. Damit ist das Buch personalisiert. Wird es beispielsweise missbräuchlich in Tauschbörsen verwendet, kann es aufgespürt und die Ersterwerberin oder der Ersterwerber ermittelt werden.
  • Software
    Wer eBooks im Dateiformat ePub, die mit einem (harten) Kopierschutz belegt sind, auf seinem eBook-Reader lesen möchte, muss in der Regel eine Adobe ID besitzen. Um eine Adobe ID zu erhalten, muss sich die Leserin oder der Leser bei „Adobe ID“ registrieren (http://adobe.com/de/membership).
    Damit eBooks im Dateiformat ePub, die mit einem (harten) Kopierschutz belegt sind, auch auf dem PC gelesen und verwaltet werden können, ist die Installation der Verwaltungssoftware „Adobe Digital Edition“ auf dem PC erforderlich. eBooks werden dann mittels dieser Software entschlüsselt. Zur Vorgehensweise bieten alle Online-Buchhändler entsprechende Hinweise und Erklärungen auf ihren Internetseiten an.
    Um auf Geräten der Firma Apple-so genannte „iBooks“ zu lesen, muss man sich zunächst die Software „iTunes“ und dann die Software „iBooks“ installieren. Das ist über die Apple-Seiten möglich. Möchte man Amazons so genannte „Kindle eBooks“ auf „Kindle eBook-Readern“ lesen, muss keine zusätzliche Software installiert werden.
    Um eBooks auf anderen (mobilen) Endgeräten wie auf Tablets oder Smartphones zu lesen, muss zunächst die (zumeist) kostenlose Lese-App (kleine Software-Anwendungen) des Internet-Buchportals auf das Gerät heruntergeladen werden. Die Buchportale bieten in der Regel zusätzlich zu der Software auch eine ausführliche Installationsanleitung auf ihren Internetseiten an.
  • eBook-Preise
    eBooks unterliegen wie ihre analogen Artgenossen der Buchpreisbindung. Im Vergleich zu gebundenen Büchern sind die eBooks im Schnitt nur bis zu 20 Prozent günstiger.

Keine Angst vor der Technik!

Für wen bereits Begriffe wie „Dateiformat“ und „Software“ eine abschreckende Wirkung haben, braucht sich dennoch nicht vor eBook-Readern und eBooks zu fürchten. Die Buchportale und eBook-Reader Hersteller bieten häufig eine Kundenservicehotline an, bei der man sich bei Fragen auch persönliche technische Unterstützung holen kann.

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz prüfte Buchportale im Internet

In einem Marktcheck wollte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wissen, ob und wie wesentlichen Kundeninformationen in Buchportalen im Internet zu finden sind. Zwar bieten die meisten Portale die wesentlichen Informationen. Oft sind diese aber nur mühsam aufzuspüren oder schwer verständlich. Die Nutzerfreundlichkeit für die Kundinnen und Kunden kann also noch verbessert werden, so das Fazit der Erhebung von April/Mai 2014 bei 17 Internet-Buchhändlern und eBook-Verkaufsplattformen von Lesegeräte-Herstellern. Mehr Informationen zum Marktcheck „eBooks und Digital Rights Management“ bietet die Verbraucherzentrale Rheinland- Pfalz.

Die Inhalte dieses Artikels geben den Stand zum Zeitpunkt September 2014 wieder.

 

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 1. November 2014