Schlüssel verlegt, PIN vergessen oder das geparkte Auto suchen. Kommt Ihnen das bekannt vor? In diesem Beitrag zeigen wir, was Sie alles tun können, um die Gehirngesundheit zu verbessern und veränderbare Risikofaktoren für Demenzerkrankungen zu verringern.
Sonja ist 61 Jahre alt, fühlt sich in der Arbeit überfordert und zweifelt an ihren Fähigkeiten. Wenn sie im Keller ankommt, vergisst sie, was sie eigentlich holen wollte. Sie sucht häufiger als früher ihre Brille, ihren Schlüssel oder Geldbeutel. Es kommt auch vor, dass sie nicht mehr weiß, wo sie ihr Auto geparkt hat, und einmal hat sie auch schon ihren PIN vergessen. Sie hat immer mehr Schwierigkeiten, neu angeschaffte Geräte oder ihr Smartphone zu bedienen, und macht sich Sorgen, dass etwas mit ihrem Kopf nicht stimmt. Zudem hat sie das Gefühl, dass sie sich häufig schlecht konzentrieren kann, sich energielos fühlt und meist schlechte Laune hat.
Abbauprozesse im Alter, was ist noch normal?
Ein gewisser Abbau der Denk-, Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit ist mit zunehmendem Alter ganz normal. Dieser normale Abbau beginnt schon mit 30 Jahren und wird dann gegen Ende des Berufslebens deutlicher. Jedoch können viele verschiedene Erkrankungen des Gehirns, wie die Alzheimer-Erkrankung (giftige Proteine im Gehirn) oder Gefäßschädigungen im Gehirn, diesen Abbau verstärken. Braucht man im Alltag keine Hilfe und kann ihn völlig selbstständig bewältigen, nennt man diese verstärkten Probleme eine leichte kognitive Beeinträchtigung. Im schlimmsten Fall bauen die geistigen Fähigkeiten so weit ab, dass man im Alltag auf Unterstützung angewiesen ist. Das nennt sich dann Demenz. Oft gehen der kognitive Abbau und Demenz auch mit psychischen Problemen einher. Aber auch, wenn es nicht zur Demenz kommt, fühlen sich viele nicht mehr fit genug im Kopf, um ein erfülltes Leben zu führen.
Wie sich das Demenzrisiko mindern lässt
Sage und schreibe 40 % des Demenzrisikos hat man nach neuester Schätzung selbst in der Hand, indem man sein eigenes Verhalten verändert. Gute Neuigkeiten sind auch, dass die Dinge, die den geistigen Fähigkeiten guttun, auch gesund für die Psyche sind und das Wohlbefinden erhöhen. Das heißt, man hat einen großen Einfluss auf seine geistige Fitness und psychische Gesundheit, wenn man veränderbare Risikofaktoren verringert.
Was kann allgemein für die Gehirngesundheit empfohlen werden?
Es gibt viele Dinge, die man selbst machen kann, um geistig fit zu bleiben und sein Demenzrisiko zu senken:
- geistig anspruchsvolle Aktivitäten
- soziale Aktivitäten
- entspannende Aktivitäten
- Sport
- sich gesund ernähren, also mediterran mit viel Olivenöl, Nüssen und wenig Fleisch
- gut und ausreichend schlafen
- ggf. erhöhten Blutdruck, Cholesterinwerte und Diabetes behandeln
- Rauchen und schädlichen Alkoholkonsum aufhören
- Gehörschädigungen behandeln (Hörgeräte)
Sie möchten mehr darüber erfahren wie Sie mit digitaler Unterstützung gesund bleiben? Das Projekt gesundaltern@bw bietet einen ausführlichen Überblick in dieser Handreichung.
gesundaltern@bw
Das Projekt gesundaltern@bw hat im Rahmen der Digitalisierungsstrategie digital@bw die Aufgabe, ältere Bürgerinnen und Bürger über digitale Anwendungen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen zu informieren, aufzuklären und sie zum souveränen Umgang zu befähigen. Für das Projekt gesundaltern@bw bildet das LMZ (Landesmedienzentrum Baden-Württemberg) ältere Menschen zu digitalen Gesundheitsbotschaftern aus. Sie geben ihr Wissen über E-Akten, MedicalApps und digitale Sprechstunden an andere weiter.
Quellen und Links:
Projekt gesundaltern@bw
Digitale Gesundheitbotschafter*innen
Qualifizierung und Module