Datenschutz und Zugang

Die wichtigsten Informationen zur Elektronische Patientenakte in 2025

Lange angekündigt ist es dieses Jahr so weit. Für alle gesetzlich Versicherten wird die elektronische Patientenakte eingeführt. Trotz Datenschutzbedenken ist das Potenzial für die Gesundheitsvorsorge groß. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir nochmal alle Basisinformationen und aktuelle Entwicklungen zusammengefasst.

 

Was ist die elektronische Patientenakte (ePa) und wie funktioniert sie?
Die elektronische Patientenakte (ePa) ist ein digitaler Aktenordner, in welchem verschiedene Gesundheitsdaten gespeichert werden können. Dazu gehören beispielsweise Arztbriefe, Laborbefunde und Röntgenbilder. Angeboten wird die ePa durch die jeweilige Krankenkasse.

Wann startet die ePa?
Die ePa startet am 15. Januar 2025 in ausgewählten Testregionen in Deutschland, dazu gehören Hamburg, Franken und Teile von Nordrhein-Westfalen. Nach einer erfolgreichen Pilotphase soll im März die ePa bundesweit für alle gesetzlich Krankenversicherten eingeführt werden.

Wer kann die ePa nutzen?
Alle gesetzlich Krankenversicherten erhalten automatisch eine ePa, sofern sie nicht aktiv widersprechen (Opt-Out-Regelung). Auch Privatversicherte können die ePa nutzen, wenn ihre private Krankenversicherung diese anbietet. Zwar wird von der Krankenkasse eine elektronische Akte angelegt, für die Nutzung der ePA müssen sich die Versicherten allerdings in einem Anmeldeprozess legitimieren. Die Krankenkassen bieten zur Nutzung der ePA eine eigene App an (Übersicht der Krankenkassen Apps: https://www.gematik.de/versicherte/epa-app). Das Registrier- und Anmeldeverfahren für die Nutzung der ePA gestaltet sich mitunter komplex und ist nicht bei jeder Krankenkasse gleich geregelt.

Welche Vorteile hat die ePA?

Verfügbarkeit und Transparenz: Gesundheitsdaten und abgerechnete Leistungen sind rund um die Uhr einsehbar und auf digitalen Endgeräten abrufbar.

Effizienz: Ärzte können schneller Informationen wie Befunde zugreifen. Das kann die Behandlung beschleunigen und verbessern. Beispielsweise können Wechselwirkungen von Medikamenten ausgeschlossen werden, wenn Medikamentenpläne in der ePa hinterlegt sind.

Wie sicher sind die Daten?

Datenschutz: Die Daten der ePa werden in Rechenzentren in Deutschland gespeichert und unterliegen damit dem strengen deutschen Datenschutz. Die Krankenkassen beauftragen dafür Dienstleister, die die Infrastruktur bereitstellen, die sogenannte Telematikinfrastruktur (TI). Die TI ist das gesicherte Datennetz des deutschen Gesundheitssystems. Die Daten der ePa werden durch die TI verschlüsselt und sind dadurch nur für Patienten*innen und durch die Patienten*innen autorisierte Gesundheitsversoger einsehbar.

Datensicherheit: Die Sicherheitsstandards für die ePA sind hoch. Dennoch bestehen aktuell noch Bedenken, ob die ePa genug gegen Hackerangriffe geschützt ist. Ende 2024 demonstrierten IT-Sicherheitsexperten wie man mit wenig Aufwand auf die Gesundheitsdaten von 70 Millionen Bürgerinnen zugreifen könnte. Diese Sicherheitslücken sollen vor dem bundesweiten Start behoben werden

Weitere Informationen zur Datensicherheit der elektronischen Patientenakte finden sich bei auf der Website der Gematik, dem Anbieter der ePa https://www.gematik.de/anwendungen/epa-fuer-alle

Was braucht man für die ePa?

Für die Nutzung der ePa wird ein aktuelles digitales Endgerät vorausgesetzt. Das kann zum Beispiel ein Smartphone oder Tablet sein. Auf einem Computer ist die ePa mit einem Kartenlesegerät aber auch nutzbar. Auf den Geräten muss dann auch eine ePa-App installiert sein. In der Regel ist das die App der Krankenkasse, bei der man versichert ist. Dort ist die Funktion dann integriert.
Darüber hinaus sind für die Nutzung Digitalkompetenzen hilfreich. Für digital wenig Erfahrene kann die Nutzung der ePA mit technischen Hürden verbunden sein.

Quellen und weiterführende Links
• Kassenärztliche Bundesvereinigung – Fragen und Antworten zur elektronischen Patientenakte (ePA): https://www.kbv.de/html/69298.php
• Elektronische Patientenakte (ePA): Digitale Patientenakte für alle kommt | Verbraucherzentrale.de: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/elektronische-patientenakte-epa-digitale-patientenakte-fuer-alle-kommt-57223
• Elektronische Patientenakte (ePA) unsicher? Gesundheitsdaten von über 70 Millionen Deutschen einsehbar | NETZWELT: https://www.netzwelt.de/news/237557-elektronische-patientenakte-epa-gesundheitsdaten-ueber-70-millionen-deutschen-einsehbar2701.html
• Wo werden die Daten der elektronischen Patientenakte gespeichert und wer kann sie lesen? – Die Techniker: https://www.tk.de/techniker/leistungen-und-mitgliedschaft/online-services-versicherte/elektronische-patientenakte-tk-safe/datenschutz-und-recht-elektronische-patientenakte/wo-werden-ega-daten-gespeichert-2028902

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 10. Februar 2025