Mit einer großen Portion Spaß

Gemeinsam die digitale Welt entdecken

Gruppenbild von neun Digital-Botschafterinnen und -Botschaftern steht vor einem DigiBo-Rollup.

Neun ehrenamtliche Digital-Botschafterinnen und -Botschafter, eine hauptamtliche Koordinatorin und ein mehr als erfolgreicher Projektstart – so lassen sich die ersten sechs Monate des Digital-Botschafter-Projekts in Kaisersesch zusammenfassen. „Wir waren auf einem guten Weg – und dann kam Corona und hat uns erst mal ausgebremst“, sagt Marion Klein. Sie ist als Mitarbeiterin der Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch unter anderem für die Koordination der Ehrenamtlichen zuständig. Im Gespräch erzählte sie, warum die Pandemie zwar eine Pause, keineswegs aber das Ende des Projekts bedeutet, was die Digital-Botschafter-Treffen bereits kurz nach Projektbeginn so erfolgreich machte und welche Rolle Spaß beim Erlernen digitaler Medien spielt.


Der Startschuss für die ehrenamtliche Arbeit der insgesamt neun Digital-Botschafterinnen und -Botschafter, die in den Verbandsgemeinden Kaisersesch, Mendig, Mayen und Cochem-Land aktiv sind, fiel im Herbst 2019. Los ging es damals mit der offiziellen Digital-Botschafter-Ausbildung. Es folgten regelmäßige Teamtreffen, bei denen die Digital-Botschafter*innen gemeinsam mit Marion Klein begannen, Ideen und Formate für ihr Angebot zu entwickeln. So konnten bereits nach kurzer Zeit die ersten offenen Treffs angeboten werden. Diese fanden im Zwei-Wochen-Rhythmus im Mehrgenerationenhaus in Kaisersesch statt. Der Erfolg der Treffen ließ nicht lange auf sich warten: Die Anzahl der Gäste – also der älteren Bürgerinnen und Bürger, die die Angebote der Ehrenamtlichen in Anspruch nahmen – erhöhte sich stetig. „Es waren circa 20 Personen, die wir an einem Tag hier hatten. Angefangen haben wir vielleicht mit drei, vier“, erzählt Marion Klein.

Thementreffs sorgen für Abwechslung

Mit solch einem raschen Anstieg der Besucherzahlen hatte damals niemand gerechnet. Umso größer war die Freude darüber: „Wenn man sieht, das Angebot wird angenommen, die Menschen kommen mit Freude hierher und gehen auch mit einem Lächeln wieder hier raus und freuen sich auf das nächste Mal – das war das Erfolgserlebnis Nummer eins für uns“, so Klein. Bereits nach kurzer Zeit wurde klar: Neben den offenen Treffs mussten weitere Formate entwickelt und angeboten werden. Grund dafür war die Erkenntnis, dass die Anfragen und Nachfragen der Gäste zu verschieden waren, um auf alle Themen innerhalb eines Treffs eingehen zu können. „Und deswegen haben wir gesagt, wir wechseln ab, damit wir auch alle bedienen können“, erzählt Klein. Diese Abwechslung gelang mit dem Angebot kleinerer Thementreffs, bei denen auf Basis der eingehenden Anfragen zu bestimmten Schwerpunktthemen beraten wurde und man jedes Mal ein anderes Thema gemeinsam entdeckte. Besonders heiß begehrt bei der Altersgruppe 60 plus sind Themen rund um Unterhaltung und Freizeitbeschäftigung, aber auch um Kommunikation und Sicherheit.

Die Top-5-Themen im Treff:

• Wo kann ich mir einen Film/die Tagesschau ansehen? Was sind Mediatheken?

• Wo kann ich Lieder von früher hören? Wo kann ich den Text einsehen, um mitsingen zu können?

• Wie kann ich Fotos über das Smartphone an Freunde und Familie schicken? Wie kann ich mit meinen Enkelinnen und Enkeln Nachrichten austauschen?

• Wie kann ich mein Tablet zum Spielen nutzen?

• Wie gehe ich sicher mit meinen Geräten um?

Spaß ist der Faktor Nummer eins

Wie aber ist das Projekt so schnell so erfolgreich geworden? Die Antwort hierauf ist so vielfältig wie das Angebot selbst. Eine der größten Besonderheiten ist, dass ein Digital-Botschafter-Treff ganz anders als ein herkömmlicher Kurs ist: Neben dem Erlernen digitaler Kompetenzen steht das Miteinander klar im Vordergrund. So gibt es im Anschluss an jedes Treffen die Möglichkeit, sich bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen weiter zu unterhalten. „Unsere Runden sind immer ganz locker“, erzählt Marion Klein. „Da entsteht einfach ein ‚heimeliges‘ Gefühl“. Der „Faktor Nummer eins“ für den Erfolg der Treffs sei jedoch ein ganz simpler: Spaß, sowohl im gemeinsamen Austausch als auch im Umgang mit digitalen Medien und Geräten an sich. „Spaß muss immer dabei sein“, so Klein, „um Ernsthaftigkeit geht es weniger.“

Hand in Hand mit der Gemeinde

Auch Marion Klein selbst trägt maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei: Als Hauptansprechpartnerin der Digital-Botschafter*innen in der Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch ist sie zum einen für die Kommunikation der ehrenamtlichen Botschafterinnen und Botschafter untereinander zuständig. Zum anderen vermittelt sie die eingehenden Anfragen von Seniorinnen und Senioren an diejenigen Digital-Botschafter*innen, die sich entweder in der räumlichen Nähe der anfragenden Person befinden oder aber entsprechendes Fachwissen zu einem bestimmten Thema besitzen. Auch unterstützt sie die Digital-Botschafter*innen bei der Organisation ihrer Treffs, indem sie beispielsweise die Einteilung der Gäste für die Thementreffen vornimmt.
Nicht zuletzt kümmert sich Marion Klein darum, mithilfe von Presseberichten und Anzeigen weitere Menschen auf das Angebot der Digital-Botschafterinnen und -Botschafter aufmerksam zu machen. Das ist eine große Hilfe für die Ehrenamtlichen. Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Digital-Botschafter*innen funktioniert bestens und ist eine gute Schablone für weitere Kooperationen im ganzen Land.

Auf ein baldiges Wiedersehen!

Eines wird aus dem, was Frau Klein über die Arbeit der Digital-Botschafter*innen erzählt, mehr als deutlich: In kurzer Zeit konnten sie bereits extrem viel bewegen. Seit März 2020 hat allerdings die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff. Seitdem ist es auch etwas stiller um die Digital-Botschafter*innen in Kaisersesch und Umgebung geworden.
Das schmerzt alle Beteiligten sehr – verzweifeln lässt es sie aber nicht. Im Gegenteil: „Auf Papier und in den Köpfen“, so Marion Klein, existierten bereits Ideen und Konzepte für die Fortführung der Treffs, die nur darauf warteten, endlich in die Tat umgesetzt werden zu können. An den erfolgreichen Start des Projekts anzuknüpfen sei der Wunsch der Beteiligten – und sich bald endlich wieder persönlich und voller Energie im Team treffen zu können: „Unser Teamtreffen ist immer mit einem netten Frühstück verbunden“, erzählt Klein. „Und ich hoffe, dass ich bald dazu einladen kann und wir uns dann wie-der auf den Weg machen.“

Sie kommen aus Kaisersesch und Umgebung und möchten auch den Umgang mit Internet, Smartphone und Co. lernen? Anfragen können weiterhin per Telefon oder E-Mail gestellt werden.

Kontaktdaten: Marion Klein | Verbandsgemeindeverwaltung Kaisersesch Telefon: 02653 9996-712 | E-Mail: marion.klein(at)vg.kaisersesch.de

Sie möchten Teil der Digital-Botschafter-Familien in Kaisersesch und Umgebung werden? Die Ehrenamtlichen sind ständig auf der Suche nach Unterstützung. Hier können Sie sich ebenfalls an Frau Klein wenden.

Sie möchten Digital-Botschafterin oder -Botschafter in Rheinland-Pfalz werden? Hier können Sie sich bewerben: https://digital-botschafter.silver-tipps.de/digitalbotschafter-werden/

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 21. Juli 2021