Wikipedia – geballtes Weltwissen
Die große Online-Enzyklopädie kennen wirklich alle. Allein die deutsche Sprachausgabe enthält mehr als 2,8 Millionen Artikel. Insgesamt bringt Wikipedia es auf mehr als 300 verschiedene Sprachversionen. Darunter sind auch Dialekte. Es gibt etwa auch Wikipedia auf „rheifränggisch“ oder auf „boarisch“.
Wikipedia ist eine Sammlung von Weltwissen, die jede*r mitgestalten kann. Feste Regeln sorgen dafür, dass die Qualität der Inhalte trotzdem stimmt:
- Informationen müssen mit Quellen belegt sein, etwa mit Artikeln anerkannter Nachrichtenmedien.
- Die Artikel sollen neutral und ausgewogen geschrieben sein und Fakten statt Meinungen enthalten.
- Relevanzkriterien legen detailliert fest, ab wann etwa ein Sportverein oder ein Unternehmen „enzyklopädisch relevant“ genug für Wikipedia ist.
Sie klicken auf den „Bearbeiten“-Reiter am oberen Rand eines Artikels (oder auf ein Stift-Symbol beim Zugriff per Smartphone-Browser). Dann öffnet sich ein Fenster, in dem Sie Inhalte ergänzen oder korrigieren können. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf „Änderungen veröffentlichen“ und schreiben eine Kurzzusammenfassung. Sie können sich für die Bearbeitung ein Profil zulegen, müssen es aber nicht.
Änderungen von Wikipedia-Neulingen und von Nutzer*innen ohne Profil sind nicht sofort sichtbar, sondern müssen erst von erfahrenen Community-Mitgliedern freigeschaltet werden. In dieser „Community-Hierarchie“ steigen Sie mit der Zeit auf.
Ab 150 eigenen Bearbeitungen erreichen Sie den Status „passiver Sichter“. Ihre Beiträge sind von nun an sofort freigeschaltet. Ab 300 Bearbeitungen werden sie „aktiver Sichter“. Sie können sich an der Qualitätskontrolle beteiligen und Beiträge neuer oder unangemeldeter Nutzer*innen zulassen oder ablehnen.
Einen neuen Eintrag zu erstellen, ist komplizierter. Vom Projekt bereitgestellte Informationen führen Sie durch den Prozess. Der Ton auf Wikipedia ist mitunter rau, das kann Neulinge abschrecken. Über ein Mentor*innenprojekt können Sie sich für die erste Zeit Unterstützung an die Seite holen.
OpenStreetMap – eine große gemeinsame Karte
Bei einem anderen globalen Menschheitsprojekt geht es darum, gemeinschaftlich eine Weltkarte zu erstellen. Auf OpenStreetMap sind Flüsse, Häuser, Straßen und Grünflächen in gedeckten Pastellfarben eingezeichnet. Was so elegant aussieht, ist technisch gesehen eine Datenbank, eine große Tabelle. Jedes Element in der Karte ist ein Objekt, das Nutzer*innen angelegt und mit Eigenschaften versehen haben.
Die Arbeit an OpenStreetMap besteht zum einen daraus, dass Community-Mitglieder Luftbilder oder Kartenmaterial staatlicher Stellen übertragen. Bei Openstreetmap mitzumachen, bedeutet zum anderen aber auch, in die Welt hinaus zu gehen und Information zu sammeln.
Lokale Community-Mitglieder laufen beispielsweise eine neue Straße oder eine noch nicht erschlossene Gegend ab. Mit der Navigationsfunktion ihres Smartphones zeichnen sie den Straßenverlauf auf und übertragen die Ortsdaten im Anschluss in das Openstreetmap-Kartenmaterial. Andere schauen sich in der Umgebung des eigenen Zuhauses oder im Urlaub um und tragen fehlende Details ein, etwa einen Fahrradständer, Bäume oder die Öffnungszeiten eines Museums.
So können Sie die Karte mitgestalten:
Für die Mitarbeit an Openstreetmap benötigen Sie zwingend ein Profil. Anders als bei Wikipedia sind die Änderungen sofort sichtbar. Sie können die Inhalte direkt auf OpenStreetMap.org bearbeiten. Um etwas beizutragen, öffnen Sie einen Kartenausschnitt, indem Sie in das Suchfeld auf Openstreetmap.org zum Beispiel den Namen Ihrer Stadt eingeben. Dann legen Sie eine von drei möglichen geometrischen Formen an:
- einen Punkt (etwa um einen Fahrradständer einzutragen),
- eine Linie (zum Beispiel für eine Straße
- oder eine Fläche (für Häuser oder Wasserflächen).
Wikivoyage – Reiseführer ohne Kommerz
Wikivoyage ist ein gemeinschaftlich erstellter Reiseführer. Reisende schreiben für Reisen. Die deutschsprachige Version kommt auf etwa 25.000 Artikel. Einige von denen sind ausführlich, andere noch sehr knapp.
Es gibt Überblicks-Einträge zu kompletten Ländern, zu Groß- und Kleinstädten und zu einzelnen Reisezielen. Neben Basisinformationen enthalten die Artikel Tipps für die Anreise, Hinweise zur lokalen Küche und Kultur, zu praktischen Fragestellungen und natürlich eine detaillierte Auflistung der Sehenswürdigkeiten.Wikivoyage ist der kleine Bruder von Wikipedia und – wie die Online-Enzyklopädie – ein Projekt der globalen US-amerikanischen Mutterorganisation Wikimedia Foundation.
So arbeiten Sie an Wikivoyage mit:
Wie bei Wikipedia, klicken Sie einfach auf das „Bearbeiten“-Feld am oberen Rand eines Artikels. Sie benötigen kein Profil, Ihre Beiträge sofort sichtbar. Mitmachen ausdrücklich erwünscht.
Die drei nichtkommerziellen Mitmach-Portale wollen Ihnen nichts verkaufen und keine Aufmerksamkeit für Werbung erzeugen. Egal, ob es darum geht, Weltwissen zusammenzutragen, die Welt geografisch abzubilden oder praktisch über Reiseziele zu informieren. Die drei Projekte laden Sie ein, aktiv mitzuwirken und Ihren Wissensschatz der Menschheit digital zur Verfügung zu stellen.
Quellen und weiterführende Links:
Wikipedia: die deutschsprachige Wikipedia
Dialektausgaben: Boarische Wikipedia, Rheifränggischi Wikipedia, Wikipedia op Plattdüütsch
Starthilfe: Einstiegsinformationen für Interessierte
So legen Sie einen Artikel an
Relevanzkriterien für verschiedene Themen
Das Wikipedia-Mentor*innenprogramm
Liste lokaler Wikipedia-Stammtische
Openstreetmap:
Openstreetmap.org
Kurze Einführung für OpenStreetmap-Anfänger
Eine ausführlichere, technischere Anleitung
Auflistung lokaler Openstreetmap-Tische
Wikivoyage:
die deutschsprachige Wikivoyage
„Stilhandbuch“ von Wikivoyage
Hilfeseite: Neu bei Wikivoyage