Medizinisches Fachchinesisch verständlich übersetzen

Bei Risiken oder Nebenwirkungen …

Der Beipackzettel des Medikaments ist mal wieder verlegt, ein passender Arzt schwer zu finden oder der Befund auf Fachchinesisch? In all diesen Fällen kann das Internet weiterhelfen. Denn es gibt Seiten und Portale, die entsprechende Informationen und Hilfestellungen rund um den Bereich Gesundheit anbieten. Ein paar Beispiele werden hier vorgestellt.

 

Beipackzettel online

So ist es ja meistens: Der Beipackzettel eines Medikaments ist immer genau dann weg, wenn man etwas nachschauen möchte, zum Beispiel nach Wirkstoffen oder möglichen Wechselwirkungen. Da das vielen Menschen so geht, gibt es auf der Seite der Apotheken Umschau eine entsprechende Suchfunktion. Hier trägt man das gewünschte Medikament ein und bekommt alle wichtigen Infos sofort angezeigt – der komplette Beipackzettel ist also verständlich und übersichtlich auch online zu finden. Ebenso ist eine Suche nach bestimmten Wirkstoffen möglich.

Auf der Internetseite der Apotheken Umschau, ein kommerzielles Ratgeber-Magazin, das man aus der Apotheke kennt, finden sich viele weitere nützliche Informationen, zum Beispiel zu Krankheiten und ihren Symptomen sowie Therapiemöglichkeiten und Tipps zu Themen wie Ernährung und Sport.

Den passenden Arzt finden

Auf der Suche nach einer Arztpraxis oder einer Klinik, die auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert ist? Die „Weisse Liste“ hilft hier weiter: Nach Ort oder Fachrichtung lassen sich entsprechende Einrichtungen finden und vergleichen, oft sind auch Informationen zu Sprechzeiten und Bewertungen verfügbar. Die Weisse Liste ist ein Angebot der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen und versteht sich als verständlicher und unabhängiger Wegweiser für Patienten, Pflegebedürftige und Angehörige.

Ein Diagnosen-Dolmetscher hilft bei der schnellen Übersetzung von Fachbegriffe. So findet man zum Beispiel mit wenigen Klicks heraus, dass „Dermatitis solaris acuta“ besser bekannt unter dem Namen Sonnenbrand ist.

Den Arztbefund verstehen

Medizinische Befunde sind meist im berühmten „Medizinerlatein“ verfasst, und dadurch für Patientinnen und Patienten oft nicht zu verstehen. Die Internetseite „Was hab‘ ich?“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern – zum Beispiel, in dem solche Befunde in verständliche Erklärungen übersetzt werden. Das tun Medizinstudierende sowie Ärztinnen und Ärzte ehrenamtlich. Befunde werden online eingereicht als Text, Scan oder Foto. Um den Datenschutz wird sich ebenfalls gekümmert.

Auch Untersuchungsverfahren haben oft unverständliche lateinische Namen. Wer wissen möchte, welche Untersuchung an welcher Körperregion ansteht, kann den Befunddolmetscher nutzen – ein Angebot der Weissen Liste und „Was hab‘ ich?“.

Zusatzleistungen (IGeL)

Manch ein Mediziner empfiehlt neben der von den Krankenkassen getragenen Untersuchungen auch Zusatzleistungen. Was diese „individuellen Gesundheitsleistungen“ (kurz „IGeL“) sind, welche es gibt, was sie leisten und ob sie sinnvoll sind und wo man Rat findet, darüber klärt der „IGeL-Monitor“ auf.

Arztbewertungen online

Bewertungsportale gibt es im Internet wie Sand am Meer. Ob für Staubsauger, Hotel oder Restaurant – viele Kundinnen und Kunden tun im Internet ihre Meinung kund. Dies gilt auch für Ärzte. In medizinischen Bewertungsportalen können Patientinnen und Patienten ihre Ärztinnen und Ärzte bewerten, mit Schulnoten für verschiedene Aspekte wie Behandlung, Freundlichkeit, Aufklärung und auch mit Kommentaren. Die Anonymität der Bewertungen ermöglicht es, die eigene Meinung zu äußern, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Allerdings stehen solche Portale auch immer wieder in der Kritik, weil nicht immer transparent ist, wie die Bewertungen zustande kommen. Das Magazin ZEIT berichtet über diese Schwierigkeit für Ärzte und Patienten.

Das größte medizinische Bewertungsportal in Deutschland ist aktuell Jameda. Mehr als 5,5 Millionen abgegebene Bewertungen sind hier zu finden.

Bei Bewertungsportalen sollte man sich darüber im Klaren sein, wie Bewertungen zustande kommen und welchen Indizien für seriöse Kommentare sprechen. Außerdem gilt für jede Person, die einen Kommentar abgibt, auch an das Persönlichkeitsrecht zu denken. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt einen Fall, in dem ein Arzt sich gegen eine Bewertung auf Jameda wehrt.

Seelsorge per Mail

Sorgen kann man teilen. Mit diesem Satz richtet sich die TelefonSeelsorge an Menschen in Problem- und Krisensituationen. Kostenlos und anonym kann man sich rund um die Uhr an speziell ausgebildete Ehrenamtliche wenden und sich Rat holen. Dieses Angebot bekommt man auch per E-Mail. Bei der Mailberatung der TelefonSeelsorge legt man sich ein Nutzerkonto mit frei gewählten Daten (Benutzername und Passwort) an. So kann man eine anonyme E-Mail verschicken und erhält dann Antwort von einer Beraterin oder einem Berater.

Infos im Netz

Zu verschiedenen Themen hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Infos und Infomaterialien auf ihrer Internetseite zusammengestellt. Ob speziell zum Thema Gesundheit für ältere Menschen oder zu allgemeinen Themen wie Ernährung und Sport sind hier Artikel sowie Broschüren zu finden, letztere können zum Teil auch kostenlos nach Hause bestellt werden.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 1. Oktober 2016

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