Egal ob in offenen Treffs der Gemeinde, in Cafés, in Bibliotheken, in Senioreneinrichtungen oder bei den Menschen zu Hause: Digital-Botschafterinnen und -Botschafter helfen in Rheinland-Pfalz Seniorinnen und Senioren bei den ersten Schritten in die digitale Welt. Das gelingt mit verschiedenen kostenlosen Angeboten, wie beispielsweise Smartphone- und Tablet-Treffs, Sprechstunden oder Digitalen Stammtischen. Eine Voraussetzung erfordern diese Angebote aber immer: einen funktionierenden und einfach zu nutzenden Internetzugang.
Die Räume, in denen Digital-Botschafter*innen aktiv werden, gehören meist Gemeinden beziehungsweise öffentlichen oder kirchlichen Trägern. Ein Problem, das oftmals besteht: der nicht vorhandene öffentliche oder nur umständliche Zugang zum Internet. Die notwendigen Netzwerke sind zwar vorhanden, aber nicht für die Allgemeinheit zugänglich. Eigene Netzwerke werden, sinnvollerweise, mit Passwörtern gegen externe Zugriffe geschützt. Besucherzugänge zum WLAN einzurichten erfordert administrativen Aufwand, den viele scheuen. So ist es für die Digital-Botschafterinnen und -Botschafter oft schwierig, geeignete Räumlichkeiten zu finden, in denen sie ihre ehrenamtliche Unterstützung für Seniorinnen und Senioren anbieten können.
Inzwischen ist es für viele Menschen aller Altersklassen selbstverständlich, über das Internet mit der Familie und Freunden zu kommunizieren, Reisen zu buchen, einzukaufen, Behördenangelegenheiten zu erledigen und vieles mehr. Manche Angebote und Dienstleistungen gibt es sogar nur noch über das Internet. Vieles wird einem, insbesondere bei eingeschränkter Mobilität, durch das Internet deutlich erleichtert. Daher muss auch die Generation 70 plus die Möglichkeit haben, das Internet nach eigenem Bedarf nutzen zu können. Selbst ohne eigenen Internetzugang. Doch wie kann das funktionieren?
„In vielen Gemeinderäumen und Einrichtungen ist der öffentliche und kostenlose Zugang zum Internet nicht gewährleistet.“
Freifunk: Teilen und nutzen Sie Ihr Internet gemeinsam mit anderen
Geben Sie Menschen in Ihrer Gemeinde, in Ihrer Unterkunft, Ihrer Einrichtung oder auch in Ihrer direkten Nachbarschaft die Möglichkeit, vorhandene Internetzugänge gemeinsam zu nutzen. Freifunk bietet die Möglichkeit, Internet zu teilen – ohne dass die Freifunk-Nutzerinnen und -Nutzer auf Ihr persönliches Netzwerk zugreifen können. Die Daten werden absolut sicher über ein virtuelles privates Netzwerk verschlüsselt übermittelt. Sie teilen nur Ihre Leitung mit anderen, die Daten bleiben getrennt. Freifunk ist absolut rechtssicher und auch datenschutzrechtlich unbedenklich. Ein Passwort für den Zugang gibt es nicht, es gibt keine Zugangsbeschränkungen. Sie können selbst festlegen, wie viel Kapazität Ihres Internetzugangs Sie teilen möchten. So haben Sie für den eigenen Bedarf immer genug Bandbreite zur Verfügung. Und wenn Ihre Nachbarin oder Ihr Nachbar auch einen Freifunk-Router hat, einen sogenannten Knoten, vernetzen sich die Geräte automatisch zu einem eigenen Netzwerk. Von Nutzer zu Nutzer und von Haus zu Haus. Dann reicht auch ein gemeinsamer Internetzugang.
Freifunk ist zudem sehr günstig. Es steckt kein kommerzieller Anbieter dahinter, das Angebot ist rein ehrenamtlich organisiert. Sie benötigen lediglich einen geeigneten Router, auf den die Freifunk-Software installiert wird. Der Router kostet circa 40 bis 80 Euro, die Betriebskosten betragen nur wenige Euro im Jahr. Laufende Gebühren oder Kosten für Freifunk fallen nicht an. Die Software ist kostenlos und auf den Internetseiten der jeweiligen Freifunker-Gruppen zu finden. Die Installation ist Schritt für Schritt dokumentiert und einfach zu bewerkstelligen.
„Freifunk ist günstig, anbieterneutral, rechtssicher und datenschutzrechtlich unbedenklich.“
Machen Sie mit: Freifunk lässt sich einfach einrichten
Schließen Sie einfach Ihren Freifunk-Router an einen vorhandenen Router in Ihrer Einrichtung oder bei sich zu Hause an und teilen Sie Ihr Internet mit anderen. Das können Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen sein, deren Gäste und Familien, Nachbarn oder Gäste von Gemeinde-Einrichtungen. So fördern Sie das soziale Miteinander quer durch alle Alters- und Sozialstrukturen und ermöglichen es, dass Kontakte auch per Internet gepflegt werden können – egal ob Freunde und Familie einen Ort weiter oder am anderen Ende der Welt leben.
Institutionen und Gemeinden, zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen machen schon mit, wie beispielsweise der Landkreis Mainz-Bingen. Wie wäre es also auch bei Ihnen mit einem öffentlichen Internetzugang, vielleicht sogar einem kleinen Web-Café für Ihre Gemeinde oder Bewohnerinnen und Bewohner einer Senioreneinrichtung?
Teilen Sie Ihr Internet, verbinden Sie Menschen, ermöglichen Sie auch der Generation 70 plus den Zugang zum Internet. Nutzen Sie die Chancen von Freifunk!
Außerdem können Anfragen auch gerne direkt an den Autor gestellt werden über folgende E-Mail-Adresse: frank_zimmermann@gmx.de