Wer einen Globus vor sich hat, kennt die Faszination, die von ihm ausgeht. Man hat das Gefühl die ganze Welt in den Händen zu halten, sie frei bewegen zu können und einen einmaligen Überblick zu bekommen: Wo liegt welches Land, welche Flüsse fließen durch Amerika und welche Gebirge erstrecken sich zwischen Asien und Europa? Auf eine ähnliche Art und Weise ist das digitale Gegenstück zum heimischen Globus faszinierend: Google Earth.
Öffnet man Google Earth als App auf seinem Tablet oder Smartphone, bekommt man direkt eine digitale Weltkugel angezeigt. Mit Wisch- und Zieh-Bewegungen kann man die Weltkugel drehen und Bereiche vergrößern. Es entsteht der Eindruck, tatsächlich einen Globus mit den Händen zu bewegen. Schnell wird aber klar, dass die digitale Variante aber wesentlich mehr zu bieten hat.
Satellitenaufnahmen der ganzen Welt
Bewegt man gleichzeitig den Mittel- und Zeigefinger auf der Weltkugel auseinander, dann vergrößert sich der Bereich, der sich dazwischen befindet. Von der großen Ansicht der Weltkugel, gelangt man so Schritt für Schritt zu Satellitenaufnahmen aus allen Regionen der Welt. Ländergrenzen und -namen sind deutlich zu erkennen, Gebirge und Flüsse zeichnen sich ab und auch die Topografie wird sichtbar. Je mehr eine Region vergrößert wird, desto mehr Details sind zu erkennen. Es entsteht das Gefühl in einem Flugzeug zu sitzen und aus 10.000 Meter Höhe auf die Landschaft zu schauen. Der große Unterschied: Städte sind beschriftet, Flüsse benannt und Landschaften wie Wälder, Wüsten und Gebirge gekennzeichnet. Die Informationen sind vielfältig, aber nicht unübersichtlich. Je näher man zum Beispiel an eine Stadt heran geht, desto mehr Details wie Straßenzüge, Parks, Spielplätze und öffentliche Einrichtungen werden sichtbar. Klickt man mit dem Finger darauf, bekommt man Informationen angezeigt – teilweise sehr detailliert mit Erläuterungen und Fotos. Vergrößert man mit den Fingern die Ansicht noch weiter, dann wechselt die Perspektive: Man ist nicht mehr distanzierte Beobachterin oder Beobachter in einem Flugzeug, sondern eher ein Vogel, der, immer noch in größer Höhe, mal hier und mal dort hinfliegen und beobachten kann.
Mal wieder die Terrasse aufräumen und den Garten umgestalten
Tippt man am linken Rand der Anwendung auf den Knopf mit der Aufschrift „3D“, dann verändert sich erneut die Ansicht: von einer zweidimensionalen zu einer dreidimensionalen Darstellung. Blickt man zum Beispiel auf Häuser, dann wachsen diese in die Höhe und gewinnen an Kontur und Struktur; Balkone sind zu erkennen, Autos stehen in den Straßen und Bäume ragen in den Himmel. Wer sich am eigenen Haus umschaut, der erkennt, dass es vielleicht mal wieder Zeit wird die Terrasse aufzuräumen und die Hecken zu schneiden. An Details fehlt es in dieser Ansicht jedenfalls nicht.
Durch die Straßen von Paris spazieren
Noch einen Schritt weiter, im wahrsten Sinne des Wortes, geht die Funktion „Street View“, zu Deutsch Straßenansicht. Aktiviert wird sie mit einer Berührung des kleinen Männchens am linken Rand. In der Folge färben sich Gebiete hellblau ein. Wer nun an solch eine eingefärbte Region näher heran geht und dann zum Beispiel auf eine Straße tippt, wird mit einer neuen Ansicht überrascht. Die eher grafische Darstellung wechselt in ein 360°-Panorama-Foto, auf dem man sich mit Wischen in eine beliebige Richtung einfach umschauen kann. Die Detailfülle ist erstaunlich: Menschen mit Einkaufstaschen auf den Gehwegen, Gäste in einem Café, die rauchend eine Zeitung lesen und abbiegende Fahrzeuge mit angeschaltetem Blinker vor roten Ampeln. Am unteren Drittel des Bildes sieht man zwei Pfeile. Tippt man darauf, kann man sich in den Straßen vor und zurück bewegen und an Straßenkreuzungen einfach abbiegen. Einem Spaziergang in den Straßen von Paris kommt dies zumindest optisch schon sehr nahe.
Weitere Funktionen und Möglichkeiten
Neben den beschriebenen Funktionen bietet Google Earth einige weitere Besonderheiten. So lassen sich beispielsweise Fotos von anderen Nutzerinnen und Nutzern zu bestimmten Orten anschauen. Außerdem können mit der Voyager-Funktion (Steuerrad-Symbol oben links) speziell redaktionell aufbereitete Inhalte betrachtet werden, wie etwa die Nationalparks der USA, Dachgärten auf der ganzen Welt oder die Drehorte bekannter Filme. Die Inhalte dieses Bereichs werden zudem regelmäßig aktualisiert und ergänzt.