Einfach nur telefonieren – diese Funktion reicht Nutzerinnen und Nutzern heute nicht mehr aus. Und so hat das Smartphone inzwischen das Handy abgelöst. Ebenso ist der Instant Messenger mehr und mehr im Kommen. Anders als die SMS ist es mit diesem Nachrichtenübermittler möglich, zusätzlich Bilder oder Videos zu verschicken. Was es damit genau auf sich hat, erklärt der folgende Artikel.
Instant Messaging – zu Deutsch sofortige Nachrichtenübermittlung – ist eine Form des Chats. Im Grunde funktioniert Instant Messaging genauso wie ein Chatroom, jedoch gibt es ein paar wichtige Unterschiede. Prinzipiell sind Instant Messenger nicht öffentlich, das heißt jeder Nutzer hat eine Liste aus Freunden und Bekannten, die er zuvor selbst angelegt hat. Andere, unbekannte Nutzer werden nicht in dieser Liste angezeigt. Instant Messaging ist also die private Variante eines Chats. Im Vergleich zum Chatroom im Internet ist für die Nutzung eines Instant Messengers die Installation eines separaten Programms auf dem eigenen Computer, dem Smartphone oder Tablet notwendig. Nutzer eines Instant Messengers müssen sich vor der ersten Benutzung bei einem Anbieter anmelden und ein Benutzerkonto erstellen.
Einer großen Beliebtheit bei Jung und Alt erfreuen sich Instant Messenger wie WhatsApp oder Threema, seitdem Smartphones mit entsprechenden mobilen Internetverbindungen immer weiter verbreitet sind. Mal eben ein Bild aus dem Urlaub an Freunde verschicken oder sich schnell mit dem Partner über den nächsten Einkauf beratschlagen: Mobile Instant Messenger ersetzen nicht nur zunehmend die SMS, sondern erobern wegen ihrer vielseitigen Funktionen immer mehr Geräte.
Bei der ersten Anmeldung wird dem Nutzer eines Instant Messengers eine einmalige Nummer oder ein Name zugewiesen, über die oder den er von anderen Teilnehmern erreicht werden kann – ähnlich also wie eine Telefonnummer. Nach der Anmeldung kann man sich eine persönliche Liste mit Bekannten und Freunden anlegen. Diese Kontaktliste nennt man auch Buddy-Liste, abgeleitet vom englischen Begriff Buddy, was so viel wie Kumpel bedeutet. In dieser sieht man dann, wer gerade ebenfalls den Instant Messenger angeschaltet hat und bereit ist, angeschrieben zu werden. Bei mobilen Instant Messengern wird die Telefonnummer des Smartphones in den meisten Fällen als Identifikationsnummer genutzt. Instant Messenger wie WhatsApp oder Threema gleichen bei der ersten Anmeldung ab, welche Kontakte im Telefonbuch vorhanden sind und ob diese auch das entsprechende Programm besitzen. Indem man auf einen Freund klickt oder tippt und dann eine Nachricht in ein separates Fenster eingibt, nimmt man Kontakt mit ihm auf. Im Vergleich zum Chat landet diese Nachricht aber nicht in einem Chatroom im Internet, sondern wird direkt an den Computer oder das Smartphone des Freundes geschickt. Bei jungen Menschen sind Instant Messenger sehr beliebt, da es einerseits einen schnellen und andererseits kostenlosen Kontakt zu Freunden erlaubt. Nach und nach hat diese Form der Freundschaftspflege auch den klassischen Chat ersetzt und um völlig neue Formen ergänzt. So ist es bei den meisten Instant Messengern möglich, auch per Kopfhörer und Mikrofon kostenlos miteinander zu sprechen wie über ein Telefon. Auch Videoübertragungen mit Webcam und Headset sind bei vielen Programmen möglich.
Alle diese Instant Messenger haben eine ähnliche Struktur mit Freundeslisten und Nachrichtenfenstern. Die meisten erlauben neben dem klassischen Austausch von schriftlichen Nachrichten auch Internet oder Videotelefonie, allerdings nur innerhalb der Freundesliste. Anrufe auf das reguläre Telefonnetz sind häufig ebenfalls möglich, meistens aber mit Kosten verbunden. Im Weiteren unterscheiden sich die einzelnen Instant Messenger lediglich in den Nutzungsoptionen und im Personenkreis, der dort angemeldet ist.
Literaturnachweis:
Florian Preßmar (2015): Kapitel 5.1: Kommunikation im Netz. Aus: Silver Surfer – Sicher online im Alter. Lernbuch für aktive Internetnutzer. Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) und Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. 3. Auflage. S. 76-80. Bernkastel-Kues.