Viele Computerprogramme lassen sich problemlos aus dem Internet herunterladen. Während des Installationsprozesses kann es aber passieren, dass man unabsichtlich nicht nur das gewünschte Programm, sondern auch sogenannte Toolbars mit installiert. Was „Toolbars“ sind und was man bei ihnen beachten sollte, dazu mehr im folgenden Artikel.
Was sind Toolbars?
Das Wort „Toolbar“ leitet sich von dem englischen Begriff „tool“, zu Deutsch „Werkzeug“, ab. „Bar“ steht für „Streifen“ oder „Leiste“. Toolbars sind also Werkzeugleisten, die an den Browserkopf angehängt werden und einen Schnellzugriff auf nützliche und oft verwendete Anwendungen bieten sollen. So hat man bei nahezu allen Toolbars die Möglichkeit, beim Surfen deren Suchfunktionen zu nutzen, ohne dafür extra eine Suchmaschine im Netz aufzurufen. Auch enthalten sie oft Direktverlinkungen zu sozialen Netzwerken, E-Mail-Anbietern, dem Wetterbericht oder den Nachrichten.
In den letzten Jahren brachten verschiedene Anbieter eine große Menge an Toolbars auf den Markt. Einerseits können diese zwar praktische Werkzeuge im täglichen Umgang mit dem Internet sein. Ihre Verbreitung erklärt sich andererseits aber auch dadurch, dass sie sich während des Downloads von Programmen automatisch mitinstallieren, wenn man dies nicht aktiv verhindert.
Der Trend, den Nutzerinnen und Nutzern solche Leisten geradezu aufzudrängen, hängt natürlich mit finanziellen Aspekten zusammen. Die Anbieter zahlen laut t-online.de Herstellern von Programmen teilweise sogar Geld, dass sie den Download ihrer Software mit dem Herunterladen einer Toolbar verknüpfen. Der Grund dafür: Die Anbieter von Toolbars profitieren durch die Nutzung der eigenen Suchmaschine und damit einhergehenden Werbeeinnahmen.
Toolbars installieren – Notwendigkeit oder Gefahr?
Neben den Nutzungsvorteilen stehen Toolbars schon seit langem im Verruf, Daten über das Surfverhalten zu sammeln und zu speichern. Daraus resultiert das gezielte Werben, das den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer angepasst ist. Manche Toolbars verlangen sogar bei der Installation, dass man Passwörter von E-Mail-Accounts oder Sozialen Netzwerken eingibt. Andere wiederum, die von unseriösen Seiten heruntergeladen werden, können sogar Schadprogramme wie Viren oder Trojaner enthalten, die den Computer infizieren. Außerdem verlangsamen sie die Surfgeschwindigkeit oder beschränken wegen der zusätzlichen Leisten am Browserkopf die Größe des Browserfensters.
Wer also die weiteren Werkzeuge nicht zwingend beim Surfen im Internet benötigt, sollte sich genau überlegen, ob man Toolbars auf dem eigenen Computer installieren möchte. In jedem Fall sollte man nur auf solche zurückgreifen, die von seriösen Anbietern wie Google Chrome auf seriösen Seiten zur Verfügung gestellt werden.
Wie wird man ungewünschte Toolbars wieder los?
Meistens können ungewollte Toolbars unter Windows über die „Systemsteuerung – Software“ oder „Programme und Funktionen“ wieder deinstalliert werden. Bei den Browserprogrammen „Firefox“ oder „Google Chrome“ kann man sogar direkt im Browser gegen solche Programme vorgehen, indem man sie unter dem Menüpunkt „Add-on“ bzw. „Einstellungen“ entfernt.
Erleichterungen bei der Deinstallation bieten Programme wie „Avast Browser Cleanup“ oder „Adw Cleaner“. Diese entfernen die Toolbars nicht nur, sondern stellen auch die Einstellungssituation wieder her, die von den unerwünschten Programmen häufig geändert werden, wie beispielsweise die Änderung der festgelegten Startseite im Browser.
Nach der Deinstallation der Toolbar sollte man sicherheitshalber über die Systemsteuerung zusätzlich eine Datenträgerbereinigung ausführen, um sicher zu gehen, dass auch wirklich alles komplett entfernt worden ist. Diesen Vorgang bringt man über „Windows → alle Programme → Zubehör → Datenträgerbereinigung starten“ zum Laufen. Außerdem sollte man sicherheitshalber ein Antivirenprogramm kontrollieren lassen, ob sich Computerschädlinge eingenistet haben.
Um von vorneherein das Auftauchen von neuen und ungewünschten Toolbars zu verhindern, empfiehlt es sich, bei der Installation neuer Programme aufmerksam vorzugehen und die einzelnen Installationsabfragen aufmerksam zu lesen. So lassen sich etwa ungewollte Zusatzfunktionen beim Herunterladen eines Programmes umgehen, indem man manuell die Häkchen dafür entfernt, wenn die Installationssoftware auf dem Computerbildschirm erscheint.