Ob Smartphones, Tablets oder Laptops – internetfähige mobile Endgeräte sind fast in jedem Haushalt vorhanden. Zum sicheren Umgang mit diesen im WorldWideWeb gibt die folgende Linkliste Hilfestellungen.
Daten, das Gold des Internets
Dass große Unternehmen und Geheimdienste persönliche Daten von Internetnutzerinnen und -nutzern speichern und auswerten, ist spätestens seit dem NSA-Skandal bekannt. Welche Daten aber gesammelt und an wen weitergeleitet werden, ist nur schwer nachzuvollziehen. Der Beitrag „Der Spion in der Tasche“ von 3sat Nano zeigt, wie persönliche Daten mit Hilfe von Apps vom Smartphone ins Netz gelangen. Durch die Nutzung einer einfachen Musikerkennungs-App werden Beispielsweise Standortdaten an die App-Anbieter übermittelt. Mit diesen Daten lässt sich dann ein Bewegungsprofil der Nutzerin oder des Nutzers erstellen. Die Datenerfassung und -auswertung erfolgt dabei über so genannte Tracking-Module.
Doch nicht nur App-Anbieter nutzen Tracking-Module. Auch Google nutzt ein Trackingverfahren, um seinen Kundinnen und Kunden effektivere Angebote machen zu können. Die gewonnenen Daten werden zudem zur Finanzierung des Google-Konzerns an Werbetreibende verkauft. Für Nutzerinnen und Nutzer ist das Angebot zwar kostenlos, am Ende zahlen sie aber mit persönlichen Daten. Wie dies funktioniert, verdeutlicht der WDR in einem Video.
Auch soziale Netzwerke wie beispielsweise Facebook speichern und nutzen die Daten der Nutzerinnen und Nutzer für verschiedene Zwecke, allem voran für Werbung, mit der das Angebot finanziert wird. Bei Facebook gelten so ab dem 30. Januar 2015 neue Datenschutzrichtlinien, die Nutzer akzeptieren oder Facebook verlassen müssen. Die neuen Richtlinien sind vor allem bei Datenschützern umstritten. Facebook nutzt immer mehr private Daten, um personalisierte Werbung zu optimieren. Weiterhin werden nun auch Daten zum Surfverhalten der Nutzerinnen und Nutzer außerhalb von Facebook gesammelt und analysiert. Aussehen kann das wie folgt: Informiert man sich im Internet über Produkte, werden beim nächsten Besuch von Facebook ähnliche Produktangebote auf der eigenen Profil-Seite angezeigt.
Wie das Geschäft mit den persönlichen Daten floriert, belegt die Studie von Cracked Labs „Kommerzielle digitale Überwachung im Alltag“. Diese stellt das Thema „Data Mining“ in den Mittelpunkt. Darunter versteht man den Rückschluss von privaten Vorlieben und Verhalten durch Nutzerdaten. So können durch „Data Mining“ angepasste Kundenangebote erstellt werden. Vereinfacht wird dies durch die Nutzung von Smartphones und Wearables, da schneller auf persönliche Daten zugegriffen werden kann. Facebook beispielsweise nutzt dies um seine Werbeflächen besser zu verkaufen.
Tausche Daten gegen Kekse (Cookies)! Bei diesem Projekt einer New Yorker Künstlerin sollten Personen Datenformulare ausfüllen und bekamen anschließend Kekse als Belohnung. Wie erfolgreich und willig die angesprochenen Personen ihre Daten preisgaben, zeigt der Beitrag beim Nachrichtendienst heise-online.
Viele Informationen, viele Daten und viele Fragezeichen, um einen Überblick zu behalten, bietet das virtuelle Datenschutzbüro, eine Website des Landesbeauftragten für den Datenschutz des Landes Schleswig-Holstein (ULD), eine Auflistung der verschiedensten Themenbereiche.
Der Schutz persönlicher Daten
Je mehr Internetangebote in den Alltag integriert werden, desto mehr Daten werden preisgegeben. Dadurch können Bewegungsprofile der Nutzerinnen und Nutzer erstellt und für Marktforschungszwecke oder personalisierte Werbung verschiedener Unternehmen genutzt werden. Wie man sich dagegen schützen kann, dazu Tipps vom Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz: http://www.datenschutz.rlp.de/de/selbstds.php
Weitere Beispiele für den Schutz persönlicher Daten gibt der Podcast „Die Datenindustrie“.
Um sich sicher schützen zu können, sind Informationen wichtig. Daher sprechen die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder mit der Plattform „Young Data“ gezielt Jugendliche, aber auch Eltern, Lehrende und Multiplikatoren und Multiplikatorinnen an.
Wie wichtig Aufklärung und Bewusstseinsbildung im Bereich Datenschutz ist, verdeutlicht auch die Studie „Datenschutz im Internet“ des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM). Bei der unter anderem verschiedene Nutzertypen herausgearbeitet wurden.
Das Recht auf informelle Selbstbestimmung
Die Daten über die eigene Person oder andere persönliche Informationen selbst zu bestimmen, regelt das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Für die Weiterentwicklung des Datenschutzes und der Informationsfreiheit ist die Bundesbeauftragte für den Datenschutz (BfDI) zuständig.
Zudem hat jedes Bundesland einen eigenen Datenschutzbeauftragten, die hier aufgelistet sind.
Über Gesetzesgrundlagen der Bundesrepublik Deutschland gibt das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im Internet Auskunft.
Das Thema Datenschutz spielt nicht nur auf nationaler Ebene eine Rolle, sondern auch in der Europäischen Gemeinschaft. Für die europaweite Regelung des Schutzes persönlicher Daten und der Privatsphäre ist der europäische Datenschutzbeauftragte Giovanni Buttarell zuständig.
Aufgrund der NSA-Skandale arbeitet das Europäische Parlament an einer Datenschutzreform, damit künftig die Daten der EU- Bürgerinnen und -Bürger besser geschützt werden können.
Recht auf Vergessen – Daten löschen?
Was kann man tun, um nicht zu viele Daten preiszugeben? Wichtig ist vor allem, mit den eigenen mobilen Endgeräten sowie dem Computer sorgsam umzugehen. Dazu gehört auch, nicht mehr benötigte Daten auf der Festplatte seines PCs richtig zu löschen. Der Löschvorgang, Daten in den Papierkorb zu schieben, genügt dabei nicht. Was sinnvoll ist und wie es richtig geht, darüber informiert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Auch für Smartphones gibt es die Möglichkeit, die Daten weitestgehend zu löschen. Tipps gibt es hier.