Wer mit digitalen Endgeräten auf Reisen geht, muss an vieles Denken. Diverse Ladekabel, vielleicht eine Powerbank und im Ausland natürlich an den Adapter für die Steckdose. Etwas um das man sich meistens nicht kümmern muss, ist das Mobilfunknetz. Sobald das Endgerät das heimische Mobilfunknetz verlässt, verbindet es sich automatisch mit einem Netz eines lokalen Anbieters. Diesen Prozess nennt man dann Roaming. Hier lohnt es sich, aufmerksam zu sein. Sonst können hohe Kosten entstehen. Was es mit Roaming auf sich hat, wie sich hohe Kosten vermeiden lassen und warum öffentliches WLAN nicht immer die Lösung ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Roaming und wie können dabei zusätzliche Kosten entstehen
Roaming ist ein englischer Begriff und bedeutet auf Deutsch so viel wie „herumwandern“ oder „schlendern“. Roaming wird als Begriff verwendet, um die Nutzung eines Mobilfunknetzes im Ausland zu bezeichnen.
Innerhalb der Europäischen Union und den Mitgliedern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) gilt: „Roam like at home“. Das heißt, Nutzer*innen können zum Heimattarif telefonieren, Nachrichten verschicken und im Internet surfen. Ein Flatrate-Tarif aus einem EU-Land gilt also in jedem anderen EU-Land auch.
Zwar haben Roaming-Anbieter die Pflicht, ihre Kunden bei der Einreise in andere Mitgliedstaaten vor dem Risiko zusätzlicher Gebühren zu warnen. Dennoch lohnt es sich, vor einer Auslandsreise selbst zu recherchieren, ob Kosten für internationales Roaming anfallen können.
Um sicherzugehen, dass keine zusätzlichen Roaming-Gebühren anfallen, kann das Daten-Roaming auch ganz deaktiviert werden. Die passende Einstellung findet sich in den Geräteeinstellungen jedes Smartphones unter „Daten-Roaming“.
Telefonieren im Ausland und die Nutzung der Mailbox
Auch die Mailbox kann zur Kostenfalle werden. Wird der Anruf zur Mailbox weitergeleitet, tragen Anrufer*innen aus Deutschland die Kosten nur bis zur Landesgrenze. Für die Verbindung ins Ausland und die anschließende Weiterleitung auf die Mailbox werden häufig weitere Gebühren fällig, für die der Angerufene aufkommt.
Innerhalb der EU zählt weiterhin „Roam like at home“. Außerhalb der EU schafft zum Beispiel eine „absolute“ Rufumleitung Abhilfe. Dabei werden alle Anrufe auf die Mailbox umgeleitet. Wird die Rufumleitung direkt auf die Mailbox schon vor Reiseantritt eingestellt, dann werden die Gespräche erst gar nicht ins Ausland weitergeleitet. Sie gehen in Deutschland auf der Mailbox ein. Die Mailbox lässt sich aber auch ganz abschalten. Anrufer*innen können dann keine Nachrichten hinterlassen. Bezahlt werden dann nur die Telefonate, die tatsächlich angenommen werden.
eSIM auch außerhalb der EU kostengünstig
Bei einer eSIM handelt es sich um das elektronische, rein virtuelle Gegenstück zu der klassischen physischen SIM-Karte und sie wird direkt auf dem Gerät freigeschaltet. Die eSIM (Englisch für embedded subscriber identity module) ergmöglicht die unkomplizierte Nutzung verschiedener Anbieter. Hohe Roamingkosten lassen sich durch die digitale SIM-Karte vermeiden.
Neuere Smartphon-Modelle unterstützen die digitale SIM-Karte. Auf einem Gerät können mehrere eSIMs installiert werden.
Handynutzung auf Schiffen oder im Flugzeug
An Bord eines Flugzeugs gibt es in der Regel keinen Mobilfunkempfang. Gegen eine zusätzliche Gebühr bieten Fluglinien aber häufig WLAN an. Damit kann dann während des Fluges ein bestimmtes Datenkontingent genutzt werden.
Mobilfunk auf Kreuzfahrtschiffen ist ein Sonderfall.Die Mobilfunknetze decken die Meeresgebiete nicht ab. Deshalb wird auf Schiffen das Netz über Satellitentechnik zur Verfügung gestellt Das verursacht hohe Kosten. Ähnlich wie im Flugzeug wird auf Kreuzfahrtschiffen oder Fähren deshalb häufig ein kostenpflichtiges WLAN angeboten Die Mobilfunkanbieter sind verpflichtet auf zusätzliche Roaming-Kosten hinzuweisen. Es empfiehlt sich vor Antritt einer Reise beim Schiffsnetz-Satellitennetzbetreiber über die Preise zu erkundigen.
Hierauf sollte man bei freiem WLAN und der Nutzung öffentliche PCs achten
Kostenlose Hotspots und freies WLAN können eine Gefahr für die Datensicherheit sein. Mobile Datenverbindungen sind für Hacker immer noch eine Hürde. Wenn es mit der Urlaubskasse vereinbar ist, ist zu empfehlen, für sensible Daten das Mobilfunknetz zu verwenden. Für das Online-Banking über das Smartphone sollte außerhalb des eigenen Netzes grundsätzlich „Mobile Daten“ verwendet werden.
Dasselbe gilt für öffentliche PCs in Internet-Cafés oder Flughäfen. Das Anmelden beim E-Mail-Anbieter oder das Einloggen bei verschiedensten Online-Diensten ist auf öffentlich zugänglichen PCs zu vermeiden.
Fazit
Um entspannt und sicher den Urlaub zu genießen, informieren Sie sich über verschiedene Preisaufschläge und Gebühren, die anfallen können. Lieber den Flugmodus einmal mehr anschalten als zu wenig. Weiterhin ist innerhalb der EU Roaming, das automatische Verbinden mit einem Netz eines lokalen Anbieters, unproblematisch. Nach dem Motto „Roam like at home“ können Nutzer*innen zum Heimattarif telefonieren, Nachrichten verschicken und im Internet surfen. Für nicht EU-Länder ist eine Lösung, um Roaming-Kosten zu vermeiden, eine eSIM. Bei neueren Smartphone-Modellen sind eSIMs das elektronische, rein virtuelle Gegenstück zu den klassischen physischen SIM-Karten und werden direkt auf dem Gerät freigeschaltet.
Quellen und Links:
Verbraucherzentrale „Roaming in der EU“: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/roaming-in-der-eu-wichtige-fragen-und-antworten-13742
Verbraucherzentrale „Internationales Roaming“: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/internationales-roaming-bei-wlan-und-mobilfunk-kostenfallen-vermeiden-27954
Verbraucherzentrale „Kostenfalle Mailbox“: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/kostenfalle-mailbox-handykosten-im-ausland-8628
Mobilsicher „Mit dem Smartphone sicher auf Reisen“: https://mobilsicher.de/ratgeber/mit-dem-smartphone-sicher-auf-reisen