Einen großen Teil ihrer Zeit verbringen Nutzer*innen im Internet mit dem sogenannten Daddeln. Das Wort kommt aus dem Norddeutschen und bedeutet so viel wie „spielen“ oder „sich unterhalten“. Man tratscht mit Freund*innen, schaut Videos und Filme, liest Onlinezeitschriften und -nachrichten oder spielt Onlinespiele. Die Möglichkeiten sind scheinbar unendlich. Das Web 2.0 zeichnet sich vor allem durch eine Vielzahl an Mitmach- und Unterhaltungsmöglichkeiten aus.
Die Möglichkeiten, Videos einem großen Publikum zugänglich zu machen, werden immer vielfältiger. Das ist einerseits vielen werbefinanzierten Mitmachangeboten wie youtube.com, vimeo.com oder facebook.com zu verdanken, die ihre Dienste kostenlos zur Verfügung stellen. Andererseits wird die Computertechnik immer günstiger. War beispielsweise Videotechnik noch vor 20 Jahren eine Sache hauptsächlich für Profis, sind mittlerweile in vielen Geräten wie Smartphones und Tablets eine Videokamera und ein Mikrofon bereits standardmäßig eingebaut. Auch digitale Spiegelreflex- oder Systemkameras liefern eine sehr hohe Qualität und sind preislich erschwinglich geworden. Außerdem werden Action-Cams wie beispielsweise Kameras der Firma GoPro besonders im Outdoor-Bereich immer häufiger genutzt. Man kann diese Kameras mithilfe von Halterungen am Helm, dem Fahrrad, dem Motorrad oder dem Kajak befestigen. Wasserfeste und stoßsichere Gehäuse sorgen dafür, dass die Kameras so ziemlich allen Bedingungen standhalten können.
Insgesamt macht der Umstand, dass kleine, handliche und hochauflösende Videokameras nun immer verbreiteter und zudem kostengünstig geworden sind, viele Menschen selbst zu Videoproduzent*innen. Auf Familienfeiern, im Urlaub, beim Ehemaligentreffen oder im Fußballstadion – die Kamera, oder auch oft das Smartphone mit integrierter Kamera, ist schnell gezückt und ein Video rasch erstellt.
Auch die Schnitttechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Waren früher noch mehrere Videorekorder mit teuren Kassetten für die Bearbeitung eines Videos notwendig, so kann man heute teilweise sogar kostenlose Programme auf dem PC, Smartphone oder Tablet dafür einsetzen.
Viele mobile Endgeräte bringen schon von Haus aus eine eigene Schnittsoftware mit. So bietet zum Beispiel das Programm iMovie für Apple-Geräte auch Nichtprofis eine gute, umfängliche und kostenlose Lösung, um schnell zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Auch für Android-Geräte gibt es Apps zur Videobearbeitung, zum Beispiel den Video Editor.
Aber nicht nur auf der Seite der Produktionstechnik hat sich einiges getan. Das Internet wurde in den letzten Jahren zunehmend schneller. Das liegt zum einen daran, dass immer leistungsfähigere DSL- oder Glasfaser-Breitbandanbindungen deutschlandweit zur Verfügung stehen und zudem immer billiger werden. Zum anderen verbessert sich die Infrastruktur des Internets stetig: Größere Speicherkapazitäten und schnellere Anschlüsse erlauben, datenintensivere Möglichkeiten wie Fernsehübertragungen über das Internet oder Videoportale zu nutzen.
Mit Videoportalen kommt Bewegung ins Netz
Videoplattformen stellen heute den Kern des sogenannten Web 2.0, des Mitmachnetzes, dar. Denn mit ihrer Hilfe kann man zeigen, was einen bewegt. Als offene Plattformen bieten sie die Möglichkeit, audiovisuelle Inhalte ins Netz zu stellen und einem riesigen Publikum zugänglich zu machen. Die Bandbreite der Videos, die veröffentlicht werden, reicht hierbei von Häkelanleitungen über Tiervideos bis hin zu aufwendig produzierten politischen Magazinen.
Das Internet ist seit der Entstehung von Videoportalen im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Denn Videos auf Websites und in sozialen Medien sind heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Internetauftritte ohne bewegte Inhalte wirken deshalb oft altmodisch und steif.
Das wohl bekannteste Videoportal ist YouTube, ein globaler Riese. Die Plattform entstand im Jahr 2005 als eine der ersten ihrer Art. YouTube gehört mittlerweile Google, ist bekannt als Suchmaschine für Videoinhalte und gleichzeitig einer der größten Internetkonzerne der Welt.
Nach eigenen Angaben von YouTube aus dem Jahr 2020 nutzen weltweit 1,9 Milliarden Menschen das kostenlose und durch Werbung finanzierte Videoportal pro Monat. Dabei werden täglich über eine Milliarde Stunden Videos angeschaut. Über 70 Prozent der Abrufe finden heute über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets statt. Jede Minute werden hier mehrere Hundert Stunden Videomaterial hochgeladen.
1,9 Mrd. Menschen nutzen YouTube weltweit.